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"Gib meinem obdachlosen Sohn bitte kein Geld"

Eine vermeintlich milde Geste könne tödliche Folgen haben, warnt die Mutter eines 22-Jährigen, der auf der Straße ums Überleben kämpft.

Heute Redaktion
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Eine Mutter bittet darum, ihren Sohn in seiner Sucht nicht zu unterstützen.
Eine Mutter bittet darum, ihren Sohn in seiner Sucht nicht zu unterstützen.
Bild: picturedesk.com

Weihnachtszeit ist Spendenzeit und auch dieses Jahr geben Zehntausende Österreicher einen Teil ihrer Einkünfte für den guten Zweck aus. Dabei sei aber Vorsicht geboten, warnt nun eine Frau aus Cardiff (Wales) in einem offenen Brief.

Milde Gaben könnten, wenn sie falsch verteilt werden, schlimme Folgen haben, so die Frau. Als Beispiel führt sie ihren eigenen Sohn an. Der 22-Jährige nimmt seit neun Jahren Drogen, ist heroinabhängig. Er kämpft täglich auf der Straße ums Überleben, trotzdem bittet seine Mutter: "Gebt ihm kein Geld und keine Kleidung!"

"Süchtige müssen ganz unten ankommen"

Die Erklärung: "Wenn Ihr ihm Kleidung gebt, dann wärmt Ihr meinen Sohn für diesen Tag und den nächsten. Wenn Ihr ihm Geld spendet, dann beschafft Ihr ihm den nächsten Fix." Nichts davon würde dem 22-Jährigen den Absprung ermöglichen. Im Gegenteil: "Damit gebt Ihr ihm die Möglichkeit, seine Drogensucht weiter auszuüben. Aber Süchtige müssen erst ganz unten ankommen, bevor sie den Ausstieg schaffen."

Die Mutter habe das am eigenen Leib erfahren: "Ich habe ihm sogar angeboten, für die Entzugsklinik zu bezahlen, aber ich musste lernen, dass Drogensüchtige keinen Bezug zur Realität haben."

Spenden könne man natürlich trotzdem, so die Waliserin. Aber an Hilfsorganisationen, und nicht direkt an die Personen auf der Straße.

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