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"Habe Kontrollen mit der doppelten Dosis geschafft"

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Österreichs Langläufer Johannes Dürr (26), der bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi des Dopings überführt wurde, zeigt sich zerknirscht. Die Angst zu versagen habe ihn zu den illegalen Methoden getrieben und seine Familie anzulügen sei das Allerschlimmste gewesen. Eine zweite Chance im Sport wünsche sich Dürr nun nicht mehr.

und seine Familie anzulügen sei das Allerschlimmste gewesen. Eine zweite Chance im Sport wünsche sich Dürr nun nicht mehr.

"Es war Ende Mai 2013. Ich war mit meinem Leben damals überfordert. Mein kleiner Sohn hat nur geschrien, überhaupt nicht geschlafen. Ich hab trainiert, stand aber neben mir. Ein paar Mal hat es mich vor lauter Schlafdefizit beinahe vom Ergometer runtergeschmissen. Ich hatte Angst, dass mir die Felle davonschwimmen, die Saison den Bach runtergeht. Dann kam dieses Angebot von dem Typen aus Ex-Jugoslawien", schildert Dürr der "Sportwoche" seine Gründe.

"Schande über die Familie gebracht"

Die postive Probe in Sotschi habe ihn trotzdem überrascht, denn zuvor habe er mehrere Dopingkontrollen bestanden, "wo ich vorher die doppelte Dosis genommen hatte." Die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen und zu beteuern, "sauber" zu sein, sei schwer gewesen. "Aber die eigene Frau, die Eltern und Geschwister anzulügen, das war das Allerschlimmste. Für mich ist es das Allerschlimmste, diese Schande über die Familie gebracht zu haben", so Dürr.

"Keine zweite Chance im Sport"

Zwar zeigte sich der Langläufer enttäuscht vom ÖSV, weil er sich eine Kooperation nach dem Doping-Skandal gewünscht hätte, ein sportliches Comeback schließt er aber bereits jetzt aus. "Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein. Ich hoffe auf die zweite Chance - im Leben. Ich hab einen Fehler gemacht, aber niemanden umgebracht. Im Sport wird es die zweite Chance für mich aber nicht geben, ich strebe sie auch nicht an."