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"Happel? Ich leide doch nicht an Größenwahn!"

Heute Redaktion
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Erst Wiener Schmähbruder, jetzt Kölsche Jung! Peter Stöger ist in Deutschland angekommen. Am Dienstag trifft er im DFB-Pokal- Achtelfinale mit Köln auf den HSV. Im "Heute"-Interview spricht der Trainer über Happel, Kaffee, den Wettskandal und ein Erfolgsrezept.

Erst Wiener Schmähbruder, jetzt Kölsche Jung! Peter Stöger ist in Deutschland angekommen. Am Dienstag trifft er im DFB-Pokal- Achtelfinale mit Köln auf den HSV. Im "Heute"-Interview spricht der Trainer über Happel, Kaffee, den Wettskandal und ein Erfolgsrezept.

"Heute": Herr Stöger, heute können Sie mit Köln im Pokal beim HSV einen Schritt in Ernst Happels Fußstapfen machen?

Stöger: "Ich leide weder an Größenwahn noch an Realitätsverlust. Happel ist hier in Deutschland allgegenwärtig. Ich bin 15 Wochen da und Tabellenführer – in der zweiten Liga!"

Ist der Bundesligist Hamburg für den 1. FC Köln zu schlagen?

"Wir sind gefährlicher Außenseiter. Ich sage aber nicht, dass wir nichts zu verlieren haben. Weil es nicht stimmt. Überstehen wir dieses Match, sind es nur noch zwei Überraschungen bis ins internationale Geschäft."

In Ihrer Liga wurden in 16 Runden sieben Trainer gefeuert. Spürten Sie nach zwei Pleiten Gegenwind? 

"Ja. Die Fans bekamen Angst, dass es doch nicht funktioniert. Als Erster schlafe ich jetzt wieder besser. Ich bin gerne Gejagter. Das war bei der Austria auch so."

 Was ist Ihr Erfolgsrezept?

"Ich will entwickeln, habe eine klare Strategie und bin authentisch: Ich mache das, was ich sage."

Welcher Trainer prägte Sie? 

"Ich hatte viele gute und nahm das Beste mit: von Prohaska die Menschenführung, von Hickersberger die Ruhe, von Krankl das Feuer, von Baric taktische Finesse."

 Was fehlt Ihnen an Wien?

"Meine Mutter und generell die Menschen. Den Rest habe ich gefunden – sogar guten Kaffee."

Mit etwas Distanz: Wie sehen Sie den heimischen Fußball?

"Sportlich verkaufen wir uns gut, das wird auch in Deutschland registriert. So wie der Wettskandal. Jetzt heißt es: schnelle Lösung – und daraus lernen."

Martin Huber

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