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"Ich löschte viele SMS mit Glückwünschen"

Heute Redaktion
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Die Trommlerin vom Musikverein Lachtal schlug bei der Ski-WM zu! Weltmeisterin Nici Schmidhofer verriet "Heute" nach der Gold-Party, warum sie viele Glückwünsche ablehnte und wie sie wirklich tickt.

Die Trommlerin vom Musikverein Lachtal schlug bei der Ski-WM zu! Weltmeisterin verriet "Heute" nach der Gold-Party, warum sie viele Glückwünsche ablehnte und wie sie wirklich tickt. 

"Heute": Weltmeisterin Nici Schmidhofer – wie klingt das? 

Schmidhofer: "Komisch. Es sollte aber kein Problem sein, mich in den nächsten zwei Jahren daran zu gewöhnen."

"Heute": Was ging dir durch den Kopf, als Gold um deinen Hals hing?

Schmidhofer: "Nicht viel. Ich dachte nach, wie die Strophe bei der Hymne geht – ob eh mit Tochter." 

"Heute": Bei dir flossen viele Tränen. Wann hast du zuletzt geweint?

Schmidhofer: "Beim ersten Saisonrennen in Lake Louise. Ich war im ersten Abfahrtstraining 4,5 Sekunden hinten. Ich habe die Mama angerufen, geweint und gesagt: Ich will morgen nicht starten, weil ich mich schäme, so einen Scheiß zu fahren."

"Heute": Wie viele Glückwunsch-SMS hast du seit dem Sieg bekommen?

Schmidhofer: "Viele. 60 habe ich noch nicht beantwortet. Ich bin erstaunt, wie viele Leute plötzlich meine Handynummer haben und mir schreiben. Diese SMS habe ich alle gelöscht, das hat keine Wertigkeit für mich. In den letzten vier, fünf Jahren waren diese Personen nicht da für mich. In diesem Moment kann ich sie jetzt nicht brauchen."

"Heute": Wer fehlte dir bei der Feier?

Schmidhofer: "Meine Schwester Martina, die im Kaffeehaus daheim arbeitet. Sie sagt immer: ,Ich bin die, die arbeitet. Die Nici ist die, die Ski fährt.‘ Sie hat recht."

"Heute": Du giltst als große Sprücheklopferin. Wie bist du wirklich?

Schmidhofer: "Ich bin schon goschert, aber auch  sensibel. Es muss alles passen, dass es bei mir funktioniert. Derzeit habe ich so ein Team."

"Heute": Warum nicht schon früher?

Schmidhofer: "Weil ich glaubte, ich habe die Gescheitheit mit dem Löffel gefressen. Ich habe meine Privilegien nicht geschätzt. Mit einer Götschl oder Meißnitzer zu fahren, ich habe viel zu wenig nachgefragt – dumm. Als ich ein Jahr nicht beim ÖSV war, ging mir ein Licht auf. Ich hatte schon eine Ausbildung zur Masseurin angefangen."

"Heute": Hast du ein Platzerl für Gold?

Schmidhofer: "Bei mir daheim im Zimmer."

"Heute":  Und was kommt in Zukunft?

Schmidhofer: "Ich hoffe ein Weltcupsieg und Podestplätze. Wenn nichts mehr kommt, ist es blöd gelaufen, aber auch wurscht."

"Heute": Noch ist ja WM: Dein Plan für die Abfahrt?

Schmidhofer: "Ich bin im Flachen derzeit nicht schnell. Das ist hier ein Problem. Fix ist: Nach der Abfahrt wird gefeiert, ganz egal, wie es ausgeht. Am Montag geht es heim. Dann machen wir dort sicher noch ein paar Fassl Bier auf."

"Schmidi" fuhr ohne Glücksunterhose

"Die Glücksunterhose hatte ich bei der Goldfahrt gar nicht an." Abergläubisch ist Weltmeisterin Nici Schmidhofer aber schon. Zwei Glücksbringer baumeln an ihrem ÖSV-Anorak: ein Bär und ein Einhorn.

"Den kleinen Bären bekam ich vor der Saison von meiner Mama, das Einhorn von meiner Cousine Sigrun zu Weihnachten. 'Einhornstaub kann nie schaden', sagte sie. Ich finde, der Bär und das Einhorn haben einen richtig guten Job gemacht."

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