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"In Krise werden Gewinner von morgen geboren"

Heute Redaktion
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Austria-Trainer Christian Ilzer
Austria-Trainer Christian Ilzer
Bild: GEPA-pictures.com

Austria-Trainer Christian Ilzer: Wie er den Tag in der Corona-Krise plant, was er allen Österreichern rät und warum seine "Veilchen" bei einer möglichen Fortsetzung der Liga besonders gefordert sind.

Die Corona-Krise lässt den Fußball in Österreich ruhen, selbst trainieren im Verein ist aktuell nicht erlaubt. Das Heimprogramm der Austria-Spieler ist deshalb so spezifisch wie möglich, das Training am Platz kann damit aber nie ganz ersetzt werden, teilen die "Veilchen" in einer Aussendung mit.

"Deshalb können wir uns körperlich nur soweit bereithalten, dass wir jederzeit mit intensivem Fußballtraining starten könnten – wichtig ist auch, geistig bereit zu bleiben", betont Trainer Christian Ilzer, der seinen Spielern einige Tipps mit auf den Weg gibt: "Entscheidend ist, dass man den Tag strukturiert. Ich denke, das ist ein guter Tipp für alle. Sonst ist es schwer, danach wieder in die Gänge zu kommen. Ich ziehe zum Beispiel mein eigenes Heimprogramm immer zu hundert Prozent in Eigenverantwortung durch. In Krisen werden die Gewinner von morgen geboren – das muss jedem Spieler bewusst sein."

"Versuche mich körperlich und geistig fit zu halten"

Der Steirer tauscht sich auch weiterhin mit seinen Trainerkollegen und Spielern aus, nur eben nicht mehr auf dem Trainingsplatz oder in der Kabine, sondern über SAP, WhatsApp, Facetime oder Skype. In seinem aktuellen Tagesablauf nimmt die Familie einen wesentlichen Part ein. Am Vormittag unterstützt er gemeinsam mit seiner Frau die Kinder beim Lernen: "Ich bin für Mathe und Naturwissenschaften zuständig, meine Frau für Sprachen. Das nimmt meist drei bis vier Stunden in Anspruch – wir gehen da sehr strukturiert vor. Ansonsten versuche ich mich körperlich und geistig fit zu halten, ich lese viel und bilde mich weiter – aber nicht nur auf den Fußball bezogen, sondern global."

Aufgrund der Entscheidung der UEFA, die EURO um ein Jahr zu verschieben, kann die heimische Bundesliga nun Termine bis Ende Juni nutzen. Somit könnte auch die Weiterführung der Meisterschaft bis Anfang Mai aufgeschoben werden. "Grundsätzlich ist es schon eine extrem fordernde Situation, weil du nicht weißt, ob und wann die Saison weitergeht – wir müssen deshalb immer bereit bleiben für den Augenblick, wenn es wieder losgeht", berichtet der 42-Jährige.

"Wichtig ist, dass wir Krise alle gemeinsam meistern"

"Wir gehen gefühlt gegen laufende Rolltreppen, müssen aber trotzdem weitergehen, beharrlich und konsequent bleiben. Jeder Einzelne ist gefragt, an sich selbst zu arbeiten und sich zu verbessern. Wir sind besonders gefordert, weil wir unser Ziel, die Meistergruppe, nicht erreicht haben", gesteht Ilzer, räumt aber ein: "Das ist jetzt aber alles sekundär – wichtig ist, dass wir diese Krise alle gemeinsam meistern. Wenn Normalität einkehrt, müssen wir dafür bereit sein."

Die aktuelle Corona-Karte für Österreich:

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