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"Italiener" Garics: "Sind in Bologna fast eingesperrt"

Heute Redaktion
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Györgi Garics
Györgi Garics
Bild: GEPA-pictures.com

Ex-Rapidler und ÖFB-Teamspieler György Garics macht sich große Sorgen um seine Wahl-Heimat Italien. Von 2006 bis 2015 spielte der Wiener bei Napoli, Atalanta und Bologna, wo er auch aktuell als Unternehmer tätig ist. Auf ORF Sport+ berichtete der 36-Jährige wie schlimm die Corona-Krise unser Nachbarland wirklich getroffen hat.

"Das lebensfrohe Land hat sich drastisch geändert und das in kürzester Zeit. Begonnen hat es vor drei Wochen. Schön langsam sind wir in unserem tagtäglichen Leben immer weiter eingeschränkt worden. Das geht soweit, dass wir fast gar nicht mehr auf die Straße gehen dürfen, wir sind fast eingesperrt. Nur zum Einkaufen, aus gesundheitlichen Gründen, oder wenn man alte Angehörige hat, die Pflege brauchen", erzählt der ehemalige Rechtsverteidiger.

"Diese drei Gründe müssen sogar mit Dokumenten bestätigt werden, sonst droht die Polizei bei Falschaussagen sogar mit Haftstrafen", lässt der Ex-Kicker aufhorchen.

Mit der Situation ist Garcis ein wenig überfordert: "Mir fehlen die Worte, zu beschreiben, was hier passiert. Tag für Tag gibt es 2.000 neue Erkrankungen, alleine heute hat es 250 Tote gegeben. Mittlerweile sind es 17.000 Erkrankungen, von denen 1.500 wieder gesund sind. Aber die Spitäler werden überflutet."

Droht Österreich ein ähnliches Schicksal? "Ich bin nicht der Panikmacher. Wenn man die Ohren steif hält, kann das in dieser Situation helfen. Die Situation muss von jedem von uns ernst genommen werden. Wenn aus Fehlern von China nicht gelernt wurde, kann man vielleicht aus den Fehlern von Italien lernen."

Garics appelliert an die Österreicher, sich an die Maßnahmen der Regierung zu halten: "Das Wichtigste zum jetzigen Zeitpunkt, wo wir alle etwas beitragen können: Diesen Schneeball-Effekt der Ansteckungen so klein wie möglich zu gestalten. Damit die Probleme, die aus dieser Krankheit entstehen, so gut wie möglich aufgehalten werden!"

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