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"Ja, der Niki war ein Arsch"

Bittere Worte 36 Jahre nach dem Feuerdrama am Nürburgring.

Heute Redaktion
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Bittere Worte 36 Jahre nach dem Feuerdrama am Nürburgring.

Nürburgring, 1976: Niki Lauda knallt in seinem Ferrari 312T2 mit Tempo 220 in die Böschung. Sein Bolide geht in Flammen auf, der nachfolgende Brett Lunger (US) kracht hinein. Dann kommt Arturo Merzario (It). Er stellt sein Auto ab, rennt in den Feuerball. Er öffnet den Gurt und zieht Niki 40 Sekunden nach dem Unfall aus dem brennenden Wrack. "Die Gurte waren vom Lebenskampf verdreht. Niki war leicht wie eine Feder", erinnert er sich.

36 Jahre nach dem Crash sitzen beide an einem Tisch, reden in "Bild" über das Feuerdrama, ihr Leben danach – und den Tod. "Für mich und aus Sicht vieler Fans war Niki damals ein Arsch", sagt Merzario. "Versetz dich in meine Lage. Ich ziehe dich aus dem Feuer und du sagst nicht mal Danke. Du hast mich nicht mal beachtet." Lauda gibt zu: "Das war ein großer Fehler von mir und dumm. Wir waren Egozentriker, keine Freunde."

Nur 41 Tage nach dem Feuerunfall steigt er mit blutgetränktem Kopfverband und weggebranntem Ohr in Monza wieder in seinen Ferrari. "Als ich in den zweiten Gang schaltete, habe ich mir vor Angst fast in die Hose gemacht."

Wie denkt er heute über den Tod? "Daran denke ich erst, wenn es so weit ist. Weinen tue ich nur bei blöden Filmen, die mich emotional berühren. Ich kann mir nicht erklären, warum."