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"Kamikaze-Piloten flogen meterweit über den Zaun"

Auf der Streif lieferten auch Exoten besondere Geschichten. Einmal musste ich lachen, oft glaubte ich meinen Augen nicht.

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Sie verlieren mehr als zehn Sekunden auf der Streif, sind aber wichtig im Ski-Zirkus: die Exoten. Ihr Prinz Hubertus von Hohenlohe war mein Trauzeuge, darum hatte ich immer einen guten Draht zu den nicht ganz so Schnellen im Feld.

"Glaubst du an Gott?"

Nie vergessen werde ich ein Gespräch von Hohenlohe mit Lamine Gueye, der in den 80ern für Frankreich fuhr und aus dem Senegal stammte. "Glaubst du an Gott?", fragte Gueye bei der Mausefalle und bohrte seine Skistöcke in das Eis. "Ja", antwortete Hohenlohe. Gueye konterte: "Ich hoffe, er glaubt an dich."

Ich habe nie auf der Streif gelacht, da ging es nicht anders.

"Landung zwischen Felsen und drei Bäumen"

Bei der Mausefalle, vor der ein Weg die Piste kreuzt, habe ich in meiner aktiven Zeit Japaner meterweit über den Zaun fliegen sehen. Heute unvorstellbare Bilder, die sich in mein Gedächtnis einbrannten. Das Tor im falschen Winkel angefahren, flogen sie wie Kamikaze-Piloten und landeten zwischen Felsen und drei Bäumen – wie durch ein Wunder unverletzt. (mh)

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