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"Kein Spieler weint, wenn der Trainer Kritik übt"

Heute Redaktion
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Israel-Coach Andi Herzog sorgt weiter für Schlagzeilen. Nach Berichten über einen Kabinen-Wutausbruch nach der 2:3-Niederlage in Slowenien erklärte der Wiener nun, was wirklich passierte.

Rückblick: Österreichs Qualifikations-Gegner Israel hat im Kampf um die EM-Tickets eine empfindliche Niederlage kassiert, verlor nach 2:1-Führung in Slowenien mit 2:3. Die Endrunde rückte damit in weite Ferne. Herzog ließ danach beim TV-Interview Dampf ab.

Am Dienstag tauchten dann israelische Medienberichte auf. Der 51-jährige Wiener soll einen Tisch demoliert, mit Flaschen geworfen und die Spieler zum Weinen gebracht haben. Nun erklärte der ÖFB-Rekordspieler, was wirklich in der Kabine passierte.

"Das ist doch Schwachsinn. Welcher Spieler würde denn weinen, wenn der Trainer mal Kritik übt? Keiner! Und warum sollte ich einen Tisch zertreten? Das passt gar nicht zu mir", so Herzog zur Bild.

"Ich bin nach den Presse-Gesprächen in die Kabine gekommen, dort hat unser Technischer Direktor Willi Ruttensteiner gerade zu den Spielern gesprochen. Ich habe dann eine Minute lang der Mannschaft deutlich gesagt, dass wir mit einer Niederlage niemals zufrieden sein können. Ganz egal, ob unser Spiel gut oder schlecht war", so Herzog. "Wir führen 2:1, spielen ,Hurra, die Gams? und kassieren zwei Tore – das geht so nicht."

Herzog wurde laut, aber griff seine Spieler nicht an. "Ich kann es einfach nicht mehr hören, dass wir den besten israelischen Fußball der letzten 20 Jahre spielen – und trotzdem verlieren. Wir spielen phasenweise überragend, stehen dann mit leeren Händen da."

Spieler hätten nur aus Enttäuschung geweint, so Herzog. "Der Manor Solomon, unser 20-jähriges Talent, hat direkt nach Abpfiff geweint und mich gefragt: ,Coach, wann werden wir endlich für unsere Arbeit belohnt? Da habe ich ihn in den Arm genommen und gesagt: ,Du bist noch so jung, du musst nur fest dran glauben!? Manche Spieler haben geweint, weil sie enttäuscht und leer waren."

Herzog hat das Ziel EM-Endrunde weiter vor Augen. Damit entscheidet sich auch seine Zukunft. "Wir haben noch vier Spiele, wollen alle gewinnen. Auch das nächste Match in Österreich." Sein Vertrag läuft mit Jahresende aus. "Der Verband möchte gerne verlängern. Wir schauen mal, wie die nächsten Spiele verlaufen und treffen dann eine Entscheidung."

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