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"Keine Torchance zugelassen und trotzdem verloren"

Heute Redaktion
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Gegen Albanien hatte sich die Defensive des ÖFB-Teams noch wackelig gezeigt. Trotzdem wurde das Spiel gewonnen. Dies änderte sich gegen die Türkei. Trotz solider Abwehrleistung setzte es eine knappe 1:2-Niederlage durch einen bitteren Patzer von Keeper Ramazan Özcan. ÖFB-Teamchef Marcel Koller strich in der Nachbetrachtung trotzdem das Positive heraus. "Keine Torchance zugelassen und trotzdem verloren."

. ÖFB-Teamchef Marcel Koller strich in der Nachbetrachtung trotzdem das Positive heraus. "Keine Torchance zugelassen und trotzdem verloren."

"Natürlich hätten wir beide Spiele gerne gewonnen. Ich habe mir das Spiel noch einmal angeschaut. Es ist ärgerlich. Im Spiel nach vorne hatten wir zwei, drei gute Chancen. Die kann man in solchen Spielen nicht liegen lassen, da muss man die Tore schießen", analysierte der Teamchef und fügte hinzu: "Besser jetzt, als in der Gruppenphase." 

"Wenn ein Keeper patzt, kriegt man gleich ein Gegentor"

Das dachte sich wohl auch Teamtormann Ramazan Özcan nach seinem haarsträubenden Fehlpass zu Arda Turan, der dem zweiten Gegentreffer vorausging. "Klar war er geknickt. Wenn ein Torhüter einen Fehler macht, kriegt man gleich einen Gegentreffer. Wenn ein Stürmer Fehler macht, sind die Konsequenzen nicht so groß."

Trotzdem hält Koller an ihm fest: "Er ist wichtig fürs Team, hat sich immer voll reingehaut. Er macht auch positive Stimmung in der Kabine." Fakt ist jedoch, dass der in der deutschen Bundesliga sonst so sichere Özcan im Nationalteam des Öfteren patzt. "Das Nationalteam ist nochmal eine Stufe höher. Vielleicht braucht er mehr Ruhe", so der Teamchef. 

"Wird wenig Änderungen geben"

Mit dem ersten Lehrgang des -Jahres zeigte sich der Schweizer trotzdem zufrieden. "Es war nicht immer einfach, weil Sponsoren-Termine und Prämien-Verhandlungen anstanden. Das war wichtig, um beim Trainingslager in der Schweiz in Ruhe arbeiten zu können." 

Für den Teamchef war es besonders wichtig, seinen Kader nach der langen Winterpause wieder beisammen zu haben. "Wir haben unsere Ideen vermittelt." Bei den Personalentscheidungen will sich Koller nicht in die Karten blicken lassen. "Wenn es zu keinen Verletzungen kommt, wird es wenig Änderungen geben." 

"Können die Fans nicht ins Stadion prügeln"

Trotz der großen Fußball-Euphorie im Land war das Happel-Stadion in beiden Heimspielen nichtmal zu zwei Dritteln gefüllt. "Wenn immer 48.500 Fans ins Stadion kommen, wäre es natürlich schöner. Aber wir können die Leute nicht ins Stadion prügeln. Vielleicht warten sie auf die Länderspiele gegen die Niederlande und Malta." 

Die knappe Pleite könnte jedoch die recht hoch gestiegenen Erwartungen der Fans einbremsen. Vielleicht gerade zur rechten Zeit. "Wenn man das so sieht, war es hervorragend", schmunzelte der Teamchef. "Wir werden sicher nicht durch die EURO marschieren. Die Ungarn wollen genauso gewinnen und Lösungen finden, um uns Probleme zu bereiten." Bis zum EURO-Start sind es keine drei Monate mehr.