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"Mein Traum? Präsident von Kamerun!"

Heute Redaktion
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Showdown in der Königsklasse des Fußballs! Im Stadio Olympico fordert heute (20.45 Uhr) der FC Barcelona Titelverteidiger Manchester United. Im großen Heute-Interview spricht Barca-Torjäger Samuel Etoo (Kam) über die Chancenverteilung, sein Fernduell mit Salzburg-Bomber Marc Janko und die Zukunft von Afrikas Fußball.

Titel und Cupsieg in Spanien sind eingefahren, folgt am Mittwoch die CL-Trophäe?

Stark genug dafür sind wir auf jeden Fall. Wir müssen nur unser Spiel durchziehen.

Im Halbfinale war Barcelona gegen Chelsea kurz vor dem K.O., Manchester ist Titelverteidiger - was macht die englischen Klubs so stark?

Ihr Siegeswille, ihre Fußballkultur, ihr Publikum, ihr Spiel, ihre Aura - sie haben tolle Spieler. Aber egal, nun sind wir an der Reihe.

Stichwort an der Reihe:

Wann gibt es den ersten Weltmeister aus Afrika?

Hoffentlich schon 2010 in Südafrika, das ist auf alle Fälle realistisch. Es gibt eine Generation ganz hervorragender Spieler. Ich denke, die Stunde Afrikas ist jetzt gekommen.

Werden Teams aus Afrika in Zukunft unschlagbar sein?

Nein, unschlagbar ist niemand - nicht einmal Tiger Woods oder Roger Federer.

In weiten Teilen Afrikas herrschen noch immer menschenunwürdige Bedingungen. Was muss getan werden?

Wir alle müssen helfen. Die meisten afrikanischen Spieler - ich auch - haben Stiftungen. Nicht immer kommt die Hilfe aber an die richtige Stelle. Ich wäre gerne Präsident von Kamerun. Ich würde versuchen, die Leute mitzureißen, das Land an die Spitze zu bringen - nicht nur im Fußball. Es gibt noch so viel zu tun.

Viel zu tun gibt es für Sie auch noch im Kampf um Europas Torjägerkrone. Da liegt plötzlich Diego Forlan ganz vorne. Aber auch Salzburgs Marc Janko spielt noch eine Rolle.

Ja, Janko schießt viele Tore. Was er leistet, ist toll. Er ist verantwortlich dafür, dass die Fußballwelt nach Österreich blickt.

Ihre Tore werden mit dem Faktor 2 multipliziert, Jankos nur mit 1,5 - ungerecht?

Gerechtigkeit ist hier schwierig. Es gibt Ligen, die mehr Spieltage haben als andere, Teams die nur mit einer Spitze oder offensiver spielen. Das alles auf einen Nenner zu bringen, ist kompliziert.

Am 12. August spielt Kamerun gegen Österreich. Wer ist hier Favorit?

Keiner, es ist ein Match zu Beginn der Saison, ohne Wettkampfcharakter - abwarten. Ich weiß aber, dass Österreich zu Hause schwer zu spielen ist.

Abschließende Frage: Wie und wo entspannt Samuel Etoo?

Beim Spielen mit meinen Kindern oder bei meiner Familie in Kamerun.

Klaus Pfeiffer