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"Meister - das hört sich saugeil an"

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Eine Runde vor Saisonende brachte die Austria vorzeitig den 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte in trockene Tücher. Spieler, Vereinsmitarbeiter und Fans der Veilchen lieferten sich eine heiße Nacht mit Bierduschen, Jubelgeschrei und Sprechchören. Gratulieren Sie mit einem Klick auf den "Gratulieren-Button" unter dem Artikel!

vorzeitig den 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte in trockene Tücher. Spieler, Vereinsmitarbeiter und Fans der Veilchen lieferten sich eine heiße Nacht mit Bierduschen, Jubelgeschrei und Sprechchören. Gratulieren Sie mit einem Klick auf den "Gratulieren-Button" unter dem Artikel!

Schon vor dem Schlusspfiff war Meister-Coach Peter Stöger pitschnass, weil ihm die jubelnden Spieler unter die Bierdusche geschickt hatten. Doch da musste am Mittwochabend jeder durch - schließlich war es der erste Meistertitel seit 2006 und somit nach der Stronach-Ära.

Die Austria-Helden präsentierten sich in gelben Meisterleiberln ihren Fans, die sofort nach Spielende auf den Rasen stürmten, um hautnah bei den Spielern dabei zu sein. Zuerst feierte das Team noch mit einem Meisterteller aus Pappe.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war nach der Verteilung derr Medaillen durch Liga-Vorstand Georg Pangl die Übergabe des echten Meistertellers durch Liga-Präsident Hans Rinner. Kurz nach 22.45 Uhr stemmte Kapitän Manuel Ortlechner das "Objekt der Begierde" auf der Südtribüne in die Höhe. Alle anderen Spieler und Betreuer taten es ihm gleich - jeder bekam seinen Moment mit der hart erarbeiteten Trophäe.

Die Fans marschierten nach dem Schlusspfiff vom Stadion bis zum Reumannplatz. Auf ihrem Triumphzug verwendeten sie Pyrotechnik wie Knaller und Fackeln. Wie Polizeisprecher Thomas Keiblinger auf Anfrage von "Heute.at" bestätigte, musste die Polizei nicht einschreiten. Es seien auch keine Sachbeschädigungen gemeldet worden.

Stöger zu Tränen gerührt

Der Erfolgstrainer bedankte sich in einer emotionalen Rede beim Anhang, dem Trainerteam, der medizinischen Abteilung und vor allem bei der Mannschaft. "Die Mannschaft hat vom ersten Tag an 100 Prozent geleistet. Ich bin stolz, Trainer so einer Mannschaft sein zu dürfen", sagte der zu Tränen gerührte Wiener. Während der Austria-Trainer im Feiern von Titeln geübt ist, war es für seine Kicker - mit Ausnahme von Stürmer Roman Kienast (2005 mit Rapid, 2011 mit Sturm Graz) - der erste Meistertitel.

Ortlechner: "Meine ganze Karriere lang hingearbeitet"

"Es ist unbeschreiblich, unpackbar. Auf das habe ich meine ganze Karriere lang hingearbeitet. Ich bin so froh, dass wir es gepackt haben und so stolz auf die ganze Mannschaft", sagte der 33-jährige Ortlechner. Und Topstürmer Philipp Hosiner, der diesmal leer ausging und damit weiter bei 32 Toren hält, ergänzte: "Wir haben eine super Saison gespielt. Es ist der Verdienst der ganzen Mannschaft."

Auch Torhüter Heinz Lindner konnte es kaum fassen. "Meister - das hört sich saugeil an. Wir haben die ganze Saison dominiert", sprudelte es aus dem sicheren Rückhalt der Austria heraus. Die Generali Arena leerte sich in der Folge schnell und die Feierlichkeiten gingen andernorts weiter.

Die Spieler dachten aber auch am Tag des großen Erfolgs an die nächste Mission. Am Donnerstag nächster Woche haben die Austrianer die Chance, das Double mit einem Erfolg im Cupfinale gegen den Regionalligisten Pasching perfekt zu machen. "Wir haben nächsten Donnerstag noch etwas vor", betonte Ortlechner im Hinblick auf das "Heimspiel" im Ernst-Happel-Stadion.

Daumendrücken für die Champions League

Bundesliga-Präsident Hans Rinner und Bundesliga-Vorstand Georg Pangl lobten die Austria und wünschten dem Meister alles Gute für die anstehende Champions-League-Qualifikation. "Ich würde mir wünschen, dass uns die Austria auf internationaler Ebene genauso stark repräsentiert wie hier in der Bundesliga", meinte Pangl. Auch Austrias Sport-Vorstand Thomas Parits freut sich auf Europa: "Ich hoffe, dass wir zumindest die erste Runde in der CL-Qualifikation überstehen, dann wären wir fix in der Europa-League-Gruppenphase – da wäre ich schon zufrieden."

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Weitere Stimmen zum Meistertitel finden Sie auf der zweiten Seite. Bitte blättern Sie um!

Philipp Hosiner (Austria-Stürmer): "Ein unbeschreibliches Gefühl. Wir haben einen langen Atem gehabt, Salzburg hat uns in den letzten Spielen sehr unter Druck gesetzt. Wir haben alle eine tolle Saison gespielt. Ich habe viele Tore der Mannschaft zu verdanken, habe schöne Assists bekommen. Wir wollen am 30. Mai den Cupsieg dazuholen. Es wäre sehr schön, wenn die Mannschaft zusammenbleibt, auch der Trainer. Dann wollen wir in der Champions-League-Qualifikation für Furore sorgen."

Heinz Lindner (Austria-Tormann): "Meister - das hört sich saugeil an. Wir haben die ganze Saison dominiert. Natürlich kann man so ein Spiel genießen, wir sind noch nie so gut in ein Spiel gestartet, das spielt sich dann locker runter."

Florian Mader (Austria-Mittelfeldspieler): "Wir haben ein unglaubliches Jahr gehabt, wir haben uns das verdient."

Roman Kienast (Austria-Stürmer): "Meister ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin es zum dritten Mal geworden, ich hoffe, es geht so weiter. Wir hatten die beste Offenisve, das beste Mittelfeld, die beste Verteidigung, den besten Tormann - was will man mehr. Wenn wir heute nicht feiern, wann dann?"

Markus Kraetschmer (Wirtschafts-Vorstand Austria): "Das ist der schönste Titel. 2006 haben viele die Austria für tot erklärt, nachdem Stronach und Magna ihren Abgang angekündigt haben. Wir haben in den letzten Jahren extrem hart gearbeitet, neue Strukturen aufgebaut – heute ernten wir die Arbeit. Die Austria ist am richtigen Weg, wir wissen, wohin wir wollen. Wir bekommen eine Jahrhundertchance in der Champions-League-Qualifikation. Wir wollen die Mannschaft zusammenhalten, wir wollen Stöger langfristig halten. Wir wollen niemandem die Chance verbauen, aber Stöger weiß, was hier entstehen kann. Wir müssen auch niemanden verkaufen. Diesen Weg gehen wir weiter. Wir brauchen im Moment keine Verstärkungen. Wir haben es gestern auch zu Ortlechner und Suttner gesagt: Überlegt, welche Chance ihr habt, gerade in der CL-Qualifikation, lasst uns den Weg gemeinsam gehen."

 Th omas Parits (Sport-Vorstand Austria): " Wir haben eine hervorragende Saison gespielt und einen schönen Fußball gezeigt. Salzburg ist als Favorit in die Liga gegangen, aber die Mannschaft und das Trainerteam haben hervorragende Arbeit geleistet. Ich hoffe, dass wir zumindest die erste Runde in der CL-Qualifikation überstehen, dann wären wir fix in der Europa-League-Gruppenphase – da wäre ich schon zufrieden."

Hans Rinner (Bundesliga-Präsident): "Ich gratuliere Peter Stöger und seiner Mannschaft zu dieser überragenden Leistung. Der FK Austria Wien ist absolut verdienter Meister, konnte die Mannschaft ja sogar den Punkterekord - mit bis jetzt 82 erreichten Punkten - bereits nach der 35. Runde erreichen. An dieser Stelle möchte ich dem FK Austria Wien auch alles Gute und viel Erfolg für die bevorstehenden Champions-League Qualifikationsspiele wünschen."

Georg Pangl (Bundesliga-Vorstand): "Gratulation an den FK Austria Wien! Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger hat gezeigt, dass mit Konsequenz, Durchhaltevermögen und vor allem Teamgeist alles möglich ist. Der erste Streich ist heute nach nur 35 Runden gelungen, jetzt hat Austria Wien natürlich noch die Chance, sich den Cup-Pokal zu sichern. Jedenfalls wünsche ich der Mannschaft schon jetzt allen erdenklichen Erfolg für die bevorstehende Champions-League-Qualifikation. Ich würde mir wünschen, dass uns Austria Wien auf internationaler Ebene genauso stark repräsentiert wie in der Bundesliga."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir haben sehr gut angefangen, sind verdient 2:0 in Führung gegangen, hätten das 3:0 machen müssen und haben dann unerklärlicherweise nach dem Anschlusstreffer die fußballerische Linie verloren. Wir wollten eigentlich ohne Verlustpunkte die Saison beenden, deshalb bin ich schon enttäuscht. Allerdings ist es gegen Ried sehr schwer zu spielen."

Eddy Gustafsson (Torhüter Salzburg): "Gratulation an die Austria. Mit dieser Konstanz haben sie die Meisterschaft verdient. Wir sind Zweiter, aber auch das sehe ich positiv. Denn wir sind in den letzten Runden als Mannschaft zusammengewachsen. Das junge Team nimmt eine gute Entwicklung und ich denke, dass man in Salzburg mit dieser Mannschaft noch viel Freude haben wird."