Sport

"Nicht sicher, ob Watschn für alle gesund ist"

Heute Redaktion
Teilen
Peter Stöger
Peter Stöger
Bild: GEPA-pictures.com

Austria-Sportvorstand Peter Stöger hofft auf eine rasche Fortsetzung der Bundesliga in der Corona-Krise. Geisterspiele sollen es möglich machen, zudem macht sich der 54-Jährige große Sorgen um die Zukunft der Vereine.

"Wir wollen die Liga auf sportlicher Ebene fertig spielen, zu Rahmenbedingungen, die die Politik vorgibt", erklärt Austria-Sportvorstand Peter Stöger im "Kurier"-Interview.

"Wenn Spiele nicht möglich sind, dann können wir es nicht ändern", führt der 54-Jährige weiter aus. "Aber wir Vereine müssen mit Spielen ohne Publikum dafür sorgen, dass es künftig Strukturen in dieser Art noch gibt. Das ist unsere Verpflichtung. Denn wenn sich die Lage in den nächsten Monaten nicht ändert, wird es den Profibetrieb so nicht mehr geben. Geisterspiele wären ein Schritt in Richtung Normalität."

Eine lang- oder gar nur mittelfristige Planung sei in Krisenzeiten wie diesen beinahe unmöglich. "Was wir heute besprechen, kann morgen schon wieder ganz anders aussehen", weiß der Wiener, der seit August 2019 die sportlichen Geschicke seiner "Veilchen" zu verantworten hat. "Das oberste Gebot ist, die Liquidität zu sichern. Da haben wir früh reagiert und gehandelt. Die Solidarität im Verein war vorhanden. Wir müssen versuchen, die Verluste zu reduzieren, weil wir ja keine Einnahmen parallel haben."

Stöger ist überzeugt, dass der Fußball nach der Coronavirus-Pandemie nicht mehr derselbe sein wird wie zuvor. "In der nahen Zukunft wird vieles anders sein", wagt er einen Blick in die Kristallkugel. "Dann, wenn wieder die Normalität einkehrt, kann alles geschehen. Bislang war der größte Einschnitt im Fußball in Sachen Gehälter immer noch das Bosman-Urteil – und keine Krise."

Das bittere Fazit des letzten Meistertrainers der Austria: "Ich bin mir nicht sicher, ob es für viele eine Chance danach gibt. Ich bin mir nicht sicher, ob die Watschn für alle gesund ist."