Sport

"Ohne Schumacher war es nie wieder das Gleiche"

Fernando Alonso erinnert sich zum 50. Geburtstag von Michael Schumacher an seine härtesten Duelle mit dem deutschen "Boss" zurück.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Am 3. Jänner wurde Michael Schumacher, der sich seit seinem Ski-Unfall vor fünf Jahren aus der Öffentlichkeit zurück gezogen hat, 50 Jahre alt.

Für seine Ex-Rivalen aus der Formel 1, wie zum Beispiel Fernando Alonso, ist der deutsche Rekord-Weltmeister (sieben Titel) aber noch immer allgegenwärtig. Im Interview mit "Formula1.com" erinnert sich der 37-jährige Spanier an seine Duelle mit "Schumi" zurück.

"Ich muss gestehen, dass das die besten Augenblicke meiner Karriere waren – und das nicht nur, wenn ich gewann. Mit ihm waren die Rennen intensiver, danach war es nie wieder das Gleiche", schwärmt Alonso. "Die Rad-an-Rad-Duelle mit Michael waren sehr hart, es war extrem schwierig, gegen ihn zu kämpfen und zu triumphieren. Er wusste, dass er der Stärkste war, dass er die Legende war, und er hat dies auf der Strecke auch immer wieder klar gemacht."

Die WM-Titel 2005 und 2006, die Alonso im Duell mit Schumacher erringen konnte, wird der Asturier niemals vergessen. "Die Befriedigung war grösser, denn man wusste, dass man es mit einer Legende zu tun hatte. Er war einschüchternd, vor allem zu Beginn, wenn man in die Formel 1 aufsteigt und plötzlich Rennen gegen ihn fährt, dann räumt man ihm die fünf Prozent Spielraum ein, denn er war der Boss."

Unvergessen ist bis heute das Monaco-Qualifying von 2006, als Schumacher seinen Boliden in der Rascasse-Kurve abstellte und so einen Angriff von Alonso auf seine Pole-Zeit unmöglich machte. "Ich weiß nicht, ob es Absicht war oder nicht, als er in der Rascasse anhielt", rätselt Alonso bis heute. "In jenem Moment denkt man nur an die Weltmeisterschaft und wenn du eine Schwäche wie diese an deinem Gegner erkennst, dann wird diese gnadenlos hervorgehoben. Du willst ja auch auf psychologischer Ebene triumphieren. Wir betonten, dass es nicht in Ordnung war – auch wenn wir alle nicht wussten, ob es wirklich Absicht von ihm war."

Alonsos Fazit: "Ich denke, das Vermächtnis von Michael ist grösser als wir denken. Wenn man sich die aktuellen GP-Stars anschaut, dann sieht man, dass sie alle wegen Michael in die Königsklasse gekommen sind. Er hatte diese Kraft, alles noch grösser zu machen."

(Heute Sport)