Politik

"Oma ist 'ne Umweltsau": FPÖ fordert ORF-Sanktionen

Jetzt schwappt die Aufregung um das als Parodie gedachte Kinderchor-Lied "Oma ist 'ne alte Umweltsau" sogar bis nach Österreich.

Heute Redaktion
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Seit Samstag sorgt ein Video des TV-Senders WDR für gehörig Aufregung. Ein Kinderchor singt darin auf der Melodie des Kinderliedes "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" die umgedichtete Version "Meine Oma ist 'ne alte Umweltsau" ("Heute.at" hat berichtet). Im Netz wurde das Lied heftig kritisiert, der WDR entschuldigte sich offiziell, nahm den Fernsehbeitrag sogar offline (siehe Video). Nun erhitzt der 90-sekündige Satire-Beitrag auch in Österreich die Gemüter - vor allem jene der FPÖ.

FPÖ-Hofer: "Ältere Generation verhöhnt"

"Es ist schäbig, Kinder für politische Zwecke zu instrumentalisieren. Der WDR-Skandal ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn hier wird die ältere Generation, die unter verheerenden Bedingungen und in großer Armut unser Mitteleuropa aufgebaut hat, verunglimpft", kritisiert Freiheitlichen-Chef Norbert Hofer. Es sei an Niedertracht nicht zu überbieten, dass Sendungsverantwortliche eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks Kinder dafür missbrauchen, ältere Menschen, die kilometerweit in die Schule zu Fuß gehen mussten, zu verhöhnen.

Bereits am Sonntag hatte sich der Leiter des im Video auftretenden WDR Kinderchors Dortmund zu dem Vorwurf der Instrumentalisierung geäußert. "Als die Anfrage zusammen mit Text und Lied aus der WDR 2 Redaktion kam, konnten die Kinder und Eltern freiwillig entscheiden, an dem Projekt teilzunehmen. Es gab keinen Zwang", so Chorleiter Zeljo Davutovic.

Konsequenzen beim ORF und WDR gefordert

"Wer sich erwartet hat, dass ORF-Generaldirektor Wrabetz kritische Worte zur Generationsverhetzung seines Lieblingskooperationspartners WDR findet, wurde naturgemäß enttäuscht", fügt FPÖ-Mediensprecher und Generalsekretär Christian Hafenecker noch hinzu und fordert sofortige Sanktionen im Hinblick auf viele gemeinsame Projekte im Unterhaltungs-, Film- und Sportbereich, zumindest solange, "bis sichtbare personelle Konsequenzen beim WDR erfolgen."

Der Vize-Hörfunkchef des WDR, Jochen Rausch, entschuldigte sich auf Anfrage der "Bild"-Zeitung. Über einige Aspekte sei "nicht ausreichend nachgedacht worden". Und: "Der satirisch gemeinte Text hat die Gefühle vieler Menschen verletzt und das tut mir sehr leid."

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