Politik

"Pflege-HTL" soll schon im Herbst starten

Sozialminister Rudi Anschober stellt seine Pläne für die Pflege am Mittwoch im Ministerrat vor. Der Schulversuch soll schon im Herbst starten.

Heute Redaktion
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Ab heute, Mittwoch, laufen die Ausschreibungen. Sozialminister Rudi Anschober will - wie bereits berichtet - einen neuen Schulversuch für Pflegeberufe starten. Die ersten Schülerinnen und Schüler dieser Art "Pflege-HTL" sollen bereits ab Herbst dort lernen können.

"Pflege-HTL" mit und ohne Matura

Wie kann man sich das vorstellen? Eine Höhere Lehranstalt soll es werden, wo man (teilweise) am Schluss die Matura macht. Gleichzeitig soll eine praktische Ausbildung stattfinden, an dessen Ende man den Beruf des Pflegeassistenten oder der höher qualifizierten Pflegefachassistentin erlernt hat.

Bei der Variante "Pflegeassistent" dauert die Schule drei Jahre lang, danach ist ein Jahr Berufspraxis vorgesehen. Hier gibt es keine Matura, wie Bildungsminister Heinz Faßmann nach dem mittwöchlichen Ministerrat erklärte. Die Variante "Pflegefachassistentin" wird fünf Jahre lang dauern und mit Matura abschließen.

An vier bis fünf Standorten in ganz Österreich sollen in Zukunft jedes Jahr etwa 150 neue Lernwillige ausgebildet werden. In der für Pflegekräfte zuständigen Gewerkschaft sieht man den Schulversuch positiv: "Bei der Ausbildung was zu machen ist wichtig. Wir haben eine Höhere Lehranstalt schon lange gefordert, das ist ein richtiger Ansatz", sagt die Vorsitzende Barbara Teiber im ORF-Radio.

Wer zahlt das?

Das Geld dafür wird aus drei Töpfen kommen: Die Kosten für die Allgemeinbildung trägt der Bund, die Pflegefächer finanziert das jeweilige Bundesland. Wenn darüberhinaus noch etwas anfällt, begleicht das Bildungsministerium.

Zusätzlich zu dieser neuen Pflege-Schule setzt Sozialminister Rudi Anschober eine Task Force zusammen, die eine neue Pflege-Strategie entwerfen soll.

Teiber, die sich derzeit in Lohnverhandlungen befindet, fordert zum Beispiel eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden. Dies würde Vollzeitbeschäftigten mehr Freizeit bringen, den großteils Teilzeitbeschäftigten in der Branche aber vor allem mehr Geld, meint sie.