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"Prinzessin"! Protest der Herren gegen Vonn-Start

Heute Redaktion
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Lindsey Vonn macht ernst. Im Dezember 2018 will der US-Star bei der Herren-Abfahrt in Lake Louise starten. Die Männer geben sich allerdings skeptisch.

Seit Jahren versucht Ski-Queen Lindsey Vonn, ein offizielles Rennen gegen Hannes Reichelt und Co. zu bestreiten. Bislang legte sich die FIS quer.

Nun unternimmt die Siegerin von 77 Weltcup-Rennen mit Unterstützung des US-Verbandes einen letzten Versuch. Vonn bringt bei der FIS-Herbstsitzung einen offiziellen Antrag für eine Starterlaubnis bei der Herren-Abfahrt von Lake Louise (Kan) im Dezember 2018 ein.

Konkret will die 32-Jährige auf ihrer Lieblingsstrecke (18 Siege) mit der Nummer 21 ins Rennen gehen. Sie will in der offiziellen Ergebnisliste geführt werden, aber keine Weltcup-Punkte erhalten. Das habe die geringsten Auswirkungen auf das Herren-Resultat. Zudem bringe der "Kampf der Geschlechter" dem Skisport weltweite Aufmerksamkeit.

Herren-Trainer skeptisch

Kein Freund dieser Idee ist ÖSV-Coach Andreas Puelacher. "Frauen boxen auch nicht gegen Herren oder spielen auf der Herren-Tennistour. Das ganze Theater gibt es nur, weil Vonn unbedingt und nur bei einem bestimmten Rennen gegen die Herren fahren will", sagt der Tiroler zur APA. "Warum tritt sie nicht in Beaver Creek, Kitzbühel oder Gröden an?"

Rampenlicht für "Prinzessin"

Auch FIS-Renndirektor Markus Waldner ist skeptisch. "Ich persönlich hätte kein Problem, aber wie reagieren andere Top-Abfahrerinnen? Wenn sie in der ersten Kompression auf die Schnauze fällt, möchte ich keine Verantwortung übernehmen. Und ist es fair, nur weil sich die Prinzessin exklusiv ins Rampenlicht setzen will?"

Der Südtiroler kündigte zudem einen Gegenvorschlag der FIS an. Vonn könnte statt mit Nummer 21 als letzte Vorläuferin ins Rennen gehen. Ausnahmsweise würde die Zeit veröffentlicht werden. (red)