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"Rapid bereitet sich auf ein Worst-Case-Szenario vor"

Heute Redaktion
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Die Bundesliga bereitet sich auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor. Doch wann geht es wirklich wieder los? Wie sind die Auswirkungen für die Klubs? Bei Rapid rauchen die Köpfe.

Aktuell ist der Plan, ab Mitte Mai den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Die Bundesliga hat ein Konzept erarbeitet, wie die Meisterschaft mit Geisterspielen beendet werden kann und gleichzeitig die Ansteckungs-Gefahr für Spieler und Mitarbeiter gering gehalten werden soll. Doch viele Fragen sind noch offen.

"Alles hängt davon ab, wann wir von der Regierung bescheid bekommen, wann wir wieder spielen dürfen", erklärt Bundesliga-Boss Christian Ebenbauer auf "Rapid-TV". Davon abhängig ist auch die Frage, ob die Saison in den Sommer verlängert wird und ob die ausstehenden Runden als "Englische Wochen" gespielt werden müssen. "Mit jeder Woche ohne Einnahmen wird die Situation für die Klubs schwieriger", stellt Ebenbauer klar.

Das weiß man auch in der Rapid-Geschäftsführung, wo über Budget-Szenarien für die kommende Saison gebrütet wird. "Wir rechnen derzeit mehrere Szenarien durch", erklärt Geschäftsführer Christoph Peschek. Ohne Ticket-Verkauf entgehen den Hütteldorfern vier bis fünf Millionen Euro. "Hospitality-Einnahmen machen sieben bis acht Millionen Euro aus", so Peschek. Dazu kommt die Frage, ob Rapid in der kommenden Saison im Europacup spielt - und ob der überhaupt wie gewohnt stattfinden kann.

"Wir bereiten uns auf ein Worst-Case-Szenario vor", erklärt Peschek, der auch bei internationalen Topklubs eine schwierige Zukunft voraussieht. "Goldene Steaks und Lamborghinis sollten der Vergangenheit angehören", meint er.

Das aktuelle Problem bleibt aber das Coronavirus - das mit den Gesichtsmasken auf den Straßen deutlich sichtbar ist. Über die eigens für die Fans produzierten Rapid-Masken berichtet Peschek: "Wir wollten ursprünglich 500 bis 1.000 Stück produzieren. Jetzt haben wir 35.000 Stück an die Fans ausgeliefert, die damit einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand des Vereins leisten."

Dennoch hofft man bei Rapid, bald wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren zu können. " In der jetzigen Situation wären wir auch über Geisterspiele froh. Hauptsache, wir können die Saison sportlich zu Ende spielen", meint Sportchef Zoki Barisic. "Das wäre für die Spieler zwar ungewohnt, aber auch kein Problem. Für Motivation und Konzentration ist das keine Ausrede."