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"Robert Almer" schoss sich bei Webshops ein Eigentor

Heute Redaktion
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Bild: GEPA

Dieser Fall sieht nach einem aufgelegten Elfer für Richterin Claudia Zöllner aus: Mustafa S. gab sich bei diversen Internet-Versandhäusern als Sport-Größe aus, shoppte üppig - und zahlte nie. Prozess!

Dieser Fall sieht nach einem aufgelegten Elfer für Richterin Claudia Zöllner aus: Mustafa S. gab sich bei diversen Internet-Versandhäusern als Sport-Größe aus, shoppte üppig – und zahlte nie. Prozess!

Statt in den Strafraum stürmt Mustafa S. direkt auf die Strafbank. Der 28-Jährige trat bei Online-Versandhändlern 18 (!) verschiedene Identitäten an. Niemals aber war er Mustafa S. – aus gutem Grund. Da seine Gier nach Markenware als notorischer AMS-Kunde nicht finanzierbar war, wählte er die Namen von heimischen Sportgrößen.

Als Robert Almer (Team-Tormann und Austria-Star) ließ er sich Boss-Schuhe um 240 und Freizeitoutfits um 113 kommen. Als Eishockey-Crack Rafael Rotter (Capitals) war er heiß auf eine Damenhandtasche von Yves Saint Laurent zum geschmalzenen Preis von 1.333 .

Wer in so feinem Zwirn gewandet ist, braucht natürlich auch passendes Equipment. Also orderte der mutmaßliche Trickdieb auch ein iPad R2 (556 ). Das dazupassende iPhone kam auf 506 , die freilich nie beim Verkäufer ankamen. Statt sporteln ging Mustafa S. spähen: "Mein Mandant fuhr durch Wien und kundschaftete mühsam leer stehende Wohnungen aus, wohin er die Luxusartikel bestellte", sagt Anwalt Werner Tomanek. Der Jurist rechnete nach: "Wäre er stattdessen arbeiten gegangen, hätte er wahrscheinlich mehr als 12.169 Euro verdient." Ein Eigentor also, das Mustafa S. zehn Jahre hinter Gitter bringen könnte.