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"Schinkels Rotwein-Flasche war markiert"

Heute Redaktion
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Der Seelen-Strip von Frenkie Schinkels! In Heute gestand der Ex-Austria-Coach,dass er im Meisterjahr 2006 psychisch am Ende war. "Ich trank während der Spiele Rotwein auf der Trainerbank. Die Austria schickte mich zum Psychologen. Wer wusste davon? Die Spieler nicht, Sportdirektor Peter Stöger schon. "Die Wein-Flasche war markiert.

Der Seelen-Strip von Frenkie Schinkels! ,dass er im Meisterjahr 2006 psychisch am Ende war. "Ich trank während der Spiele Rotwein auf der Trainerbank. Die Austria schickte mich zum Psychologen.“ Wer wusste davon? Die Spieler nicht, Sportdirektor Peter Stöger schon. "Die Wein-Flasche war markiert.“
Samstag, 6. Mai 2006: Libor Sionko und Filip Sebo schießen Innsbruck mit 2:1 ab. Um 20.17 Uhr ist es geschafft. Die Austria ist Meister, zum 23. Mal. 11.500 Fans feiern im Horr-Stadion. Bürgermeister Michael Häupl verkündet am Rathausplatz: "Der Teller ist nach drei Jahren wieder dort, wo er hingehört.“

Stöger wusste Bescheid

Was damals nur wenige wussten: Meister-Coach Frenkie Schinkels hatte kurz davor ein Burnout. Existenz-Ängste, Panik-Attacken im Auto. "Ich gehörte zu den wenigen Eingeweihten“, erzählt Peter Stöger Heute. "Als Sportdirektor war ich Frenkies engster Vertrauter. Ich wusste auch, dass er während der Spiele Rotwein trinkt. Die Flasche stand abseits, war markiert – damit kein Spieler dazu greift.“
Blanchard überrascht

Ex-Kapitän Jocelyn Blanchard reagiert überrascht, als ihn Heute mit den Hintergründen zum letzten Meistertitel in der 100-jährigen Geschichte konfrontiert. "Wir Spieler wussten nichts davon. Nur, dass er einmal auf der Tangente ein Black-out hatte.“ Nachsatz: "Schinkels brachte immer seine Leistung. Er hat die richtige Mentalität, lebt den Fußball. Im Duo mit Stöger war er damals perfekt für uns.“
Blanchard ist heute Sportdirektor beim französischen Zweitligisten RC Lens. "Die Belastung für Trainer ist in Frankreich geringer“, stellt er klar. Die Begründung: "Dein Arbeitsplatz ist hier ausschließlich der Fußballplatz. Pressekonferenzen gibt es einmal pro Woche. In Österreich muss sich der Trainer um viel mehr kümmern. Das belastet mit der Zeit.“
Martin Huber