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"Schlieri" schürte die Konflikte

Heute Redaktion
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Zündstoff! Als Skisprung-Trainer verlieh Alex Pointner "Superadlern" wie Gregor Schlierenzauer Flügel. In seinem neuen Buch "Mut zum Absprung" rechnet er ab. "Heute" bringt erste Auszüge.

Zündstoff! Als Skisprung-Trainer verlieh Alex Pointner "Superadlern" wie Gregor Schlierenzauer Flügel. In seinem neuen Buch "Mut zum Absprung" rechnet er ab. "Heute" bringt erste Auszüge.


Pointner über Depressionen: "Ich spürte, dass ich an der Kippe stand. Das Gefühl, womöglich nicht mehr arbeitsfähig zu sein, machte mir unglaublich Angst. (...) Ein Trainerposten ist ja sowieso kein sicherer Hafen für die Ewigkeit. (...) Zudem begann für mich jede Saison bei null. Die Erfolge des Vorjahren zählten nicht mehr, galten aber dennoch als Gradmesser für die kommenden Wettkämpfe. Mir war klar, wir würden unser Niveau nicht ewig auf diesem Hohen Level halten können, Leistungsschwankungen würden sich nicht verhindern lassen. Für die Medien schienen ohnehin Misserfolge und Niederlagen fast interessanter als die Ständigen Erfolgsmeldungen."
Über den ÖSV-Abschied: "Mit der ÖSV-Spitze gab es zu dieser Zeit nie ein offenes Gespräch. Ich ahnte, dass mein Zustand bekannt war, hatte aber gleichzeitig extreme Angst davor. (...) Mit ein Grund war die Neustrukturierung des ÖSV, wodurch Hans Pum als Ansprechpartner fungierte. Über Dritte wurden immer öfter Zweifel an meiner Leistungsfähigkeit an mich herangetragen. (...) Ich wusste nicht, ob meine Erkrankung nun als Mittel zum Zweck dienen sollte."
Über das Sotschi-Chaos: "Manager und Athleten hatten den direkten Weg zur Führung gesucht, mich bewusst umgangen. (...) Ich führte mit allen Aktiven Einzelgespräche. Die einzigen zwei, von denen ich mich im Tun gebremst fühlte waren Gregor und Thomas. (...) Gregor schürte die Konflikte noch weiter."
Pointner über Vancouver 2010: "Jetzt komme ich zu den Olympischen Spielen, an die ich bis heute nicht gerne denke (...) alles, was in meinem Gedächtnis von diesen SPielen übrig blieb, ist negativ behaftet: Wir standen als schlechte Verlierer da."