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"Ski-Damen gehören doch mehr gefordert"

Kitzbühel, Schladming und Bansko! "Heute"-Skiexperte Marc Girardelli über die brisanten Themen im Ski-Weltcup.

Heute Redaktion
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Ski-Experte Marc Girardelli: "Nich jede Piste im Weltcup soll gleich sein."
Ski-Experte Marc Girardelli: "Nich jede Piste im Weltcup soll gleich sein."
Bild: GEPA-pictures.com

Ich habe die letzten Weltcuprennen live an der Piste miterlebt. Zuerst die Damen in Bansko, dann der Herren-Slalom in Schladming.

Das 'Nightrace' war Werbung für den Skisport – so wie vorher die Kitzbühel-Rennen. Das ÖSV-Debakel tat weh, hat aber positive Seiten: Marco Schwarz ist am Weg zu alter Stärke. Der Ausfall im Finallauf ist bereits sein Dritter als Führender – der Fehler kann passieren, sollte so aber nicht passieren. Marcel Hirscher wäre er skitechnisch nicht passiert.

Im Slalom ist die Dichte größer denn je. 30 Fahrer rittern um die Podestplätze, am Ende fahren dennoch zumeist drei der Top 7 auf das Stockerl.

Schladming ist vom Profil schwieriger als Kitzbühel. Die Steilheit des Hanges sorgt für tiefere Spuren im Steilhang. Nur deshalb war die fantastische Aufholjagd von Clement Noel mit Nummer eins im zweiten Lauf möglich.

Bei den Damen-Rennen auf der nach mir benannten Marc-Girardelli-Piste in Bansko war ich heftiger Kritik ausgesetzt. Vor allem die Schweizer Asse schossen scharf: zu langsam, zu drehend!

Ausgesehen hat es, dass es für sie noch immer zu schnell war. Bei den Österreicherinnen weiß ich, warum es nicht lief: Sie mögen schnelle, langgezogene Kurven. In Bansko brauchst du bei schlechter Sicht Mut, musst mit Hirn fahren.

Ich halte das für schwierig und gut. Ich finde, dass nicht jede Piste im Weltcup gleich sein soll. Die Damen gehören gefordert. Lindsey Vonn hat sich zu Recht dafür stark gemacht. Gewonnen haben mit Mikaela Shiffrin und den Italienerinnen die Besten. Die beklagten sich auch gar nicht über die Strecke."