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"Über die Kante ist es bei mir schwarz"

Heute Redaktion
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Bild: ÖSV

Der am Samstag im Super-G von Beaver Creek so schwer gestürzte Max Franz hat das Krankenhaus in Vail verlassen und erholt sich nun zuhause. An den Unfall kann sich der Skifahrer nicht mehr erinnern.

hat das Krankenhaus in Vail verlassen und erholt sich nun zuhause. An den Unfall kann sich der Skifahrer nicht mehr erinnern.

Der Sturz ist erst ein paar Tage her, der "Kopf brummt noch" und Max Franz' Gesicht ist noch immer gezeichnet ("Schönheitswettbewerb gewinne ich derzeit wohl auch keinen"). Trotzdem erzählte Max Franz am Dienstag erstmals, wie er den Horror-Sturz erlebte: "Es waren verrückte Tage, bis zum Sturz weiß ich alles, aber dann gehen mir ein paar Stunden ab", sagte Franz in einem "Ö3"-Interview.

"Ich habe den Weg von der Vorbereitung bis zum Start, dann auch den oberen Teil bis hin zum Fehler", erinnert sich Franz, dem die Erinnerungen im Krankhaus erst nach und nach zurückkamen. "Aber zack über die Kante ist es aus, ab da ist bei mir schwarz", sagte der mit einem blauen Auge davon gekommene Skifahrer

"Von der Fahrt im Akja weiß ich gar nichts"

"Von der Fahrt im Akja und dass ich gesagt habe, ich bin selber runtergefahren, davon weiß ich gar nichts", schilderte Franz seinen Filmriss. "Vielleicht kommt es ja wieder, aber wenn nicht, ist es auch nicht tragisch." Nun muss sich der ÖSV-Athlet regenerieren. "Schauen wir einmal, wie lange es dauert, bis ich mich wieder richtig gut fühle", sagte Franz.

Bis das Kopfweh weg ist, muss der Kärntner eine Zwangspause einlegen. "Erst wenn er absolut keine Kopfschmerzen mehr hat und sich wieder voll konzentrieren kann, darf er wieder etwas tun", sagte ÖSV-Ärztin Alexandra Reimann. Nun wird Franz in Kärnten Kraft tanken, bevor er wieder ins Training einsteigt.

Erholung in der Heimat

Franz hatte und eine schwere Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch sowie mehrere Abschürfungen vor allem auf der Stirn und auf der rechten Gesichtshälfte erlitten. Arme und Beine blieben aber unversehrt. "Ich freue mich auf zu Hause", so der 23-Jährige nach seiner Entlassung aus dem Spital.

Der ebenso wagemutige wie ehrgeizige Kärntner haderte bereits wieder mit sich selbst. "Es zipft ihn mächtig an, dass er nun einige Zeit nicht Ski fahren darf", berichtete Reimann. Franz muss sich wie jeder Normalbürger nach einer schweren Gehirnerschütterung zumindest zwei bis drei Wochen absolut schonen.

Kein Computer, darf nicht lesen

Franz muss aber nicht nur auf das Skifahren verzichten und wird womöglich in diesem Jahr überhaupt kein Rennen mehr bestreiten. Zumindest Gröden ist kein Thema mehr und die superschwere Abfahrt von Bormio kurz vor dem Jahreswechsel ist kein idealer Platz für eine Rückkehr. Der Sportler muss sich bis zur Genesung auch extrem schonen, darf weder am Computer agieren noch lesen. "Deshalb ist er auch so mega-angefressen", berichtete Reimann schmunzelnd.

Zumindest durfte der Rennläufer nach der "unauffälligen" Abschlussuntersuchung am Sonntag im Vail Medical Center aber bereits Montag zurück in die Heimat. Möglich ist das, weil man im Skiverband den Reisekomfort für den Rennläufer sofort erhöht hat. Franz fliegt Business und nun direkt via Frankfurt statt über Washington zurück nach Europa. Außerdem steht ihm am Boden ein Rollstuhlservice zur Verfügung.

Auch Reimann wurde in der Heimat bereits sehnsüchtig erwartet. Sie soll Ex-Rennläuferin Brigitte Obermoser von ihrem ersten Kind entbinden, die Salzburgerin musste sich dafür aber mit ihrem Geburtstermin ein klein wenig Zeit lassen.