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"Unerklärlich"! Rapid trauert dem Aufstieg nach

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Philipp Brem

"Unerklärlich", "bitter", "wie verhext" - nach dem verpassten Einzug in die Europa-League-Gruppenphase steht Rapid schon Ende August vor den internationalen Trümmern der jungen Saison. Wie so oft 2014/15 blieb auch gegen Helsinki die spielerische Dominanz ohne Wert, der Knoten will nicht platzen. Trainer Zoran Barisic klammerte sich an Durchhalteparolen, der Club hält am eingeschlagenen Kurs fest.

steht Rapid schon Ende August vor den internationalen Trümmern der jungen Saison. Wie so oft 2014/15 blieb auch gegen Helsinki die spielerische Dominanz ohne Wert, der Knoten will nicht platzen. Trainer Zoran Barisic klammerte sich an Durchhalteparolen, der Club hält am eingeschlagenen Kurs fest.

Die "letzte Chance auf Großes", wie Barisic erklärte hatte, blieb ungenutzt. Mario Sonnleitner wirkte schwer angeschlagen. "Ich habe schon sehr viel gesehen und miterlebt, aber so ausscheiden ist nicht fair. Wir haben Dominanz gehabt, wir haben Chancen gehabt, sind durchgebrochen links, rechts, zentral", meinte der Innenverteidiger. "Wir haben drei Tore geschossen. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass da irgendeiner aufgibt."

"Für mich ist das unerklärlich, dass man da nicht drüberkommt. Das ist sicher einer der bittersten Momente für mich und die gesamte Mannschaft", sagte Sonnleitner, mit 27 Jahren neben Kapitän Steffen Hofmann der älteste Feldspieler. "Es war wie verhext, schon in Helsinki war die Partie komisch", spielte er auf die 1:2-Niederlage im Auswärtshinspiel der Vorwoche an, in der man sich ebenfalls als spielerisch stärkeres Team präsentierte. Sein Fazit: "Es war trotzdem ein gutes Spiel. So wenig Zweikämpfe habe ich normalerweise nie in einem Play-off."

"Junge Mannschaft"

Sonnleitner führte dafür die Jugend zahlreicher Akteure ins Treffen. "Wir sind eine junge Mannschaft, die sehr entwicklungsfähig ist, und gerade ein Einzug in die Gruppenphase hätte der Mannschaft einen ordentlichen Schub gegeben", bedauerte der ehemalige Sturm-Graz-Spieler. Ähnlich wie Müller und Sonnleitner sprach Schrammel ("Helsinki hat nichts für das Spiel getan") von einem Manko an Erfahrung: "In der einen oder anderen Situation hat vielleicht die Routine gefehlt, aber das soll keine Ausrede sein. Wir waren alle hoch motiviert und hätten uns mehr verdient gehabt."

Durch das Verpassen der Gruppenphase entgeht dem Club laut Präsident Michael Krammer ein Gewinn von ein bis eineinhalb Millionen Euro, schwer wiegt auch der sportliche Effekt. "Es wäre für die sportliche Entwicklung so wichtig gewesen, dass man sich für die Gruppenphase qualifiziert", sagte Müller. "Die Reife, die man da gewinnt, wäre auch für die Bundesliga nützlich gewesen."

Eingeschlagener Weg wird fortgesetzt

Am eingeschlagenen Kurs - Rapid stellt derzeit fünf U21-Teamspieler und keinen einzigen A-Team-Vertreter - bestünden aber keine Zweifel. "Nein. Dieser Prozess mit dieser Mannschaft, die sich in der Entwicklung befindet, ist schon vor einiger Zeit eingeleitet worden." Auch Barisic will sich dieser Herausforderung stellen: "Ich habe gewusst, dass der Weg steinig wird." Dennoch ist er überzeugt: "In Zukunft wird mit ihnen zu rechnen sein."

Für Müller gibt es an Barisic nichts zu rütteln. "Das ist überhaupt kein Thema. Die Mannschaft lebt, man hat guten Fußball gesehen. Das ist für mich entscheidend", gab Müller zu Protokoll. Auch wenn man "im Fußball natürlich abhängig von Ergebnissen" sei.

Was Trainer, Spieler und Verein freuen darf: Die gewohnt anspruchsvollen Fans gaben ihrer Elf am Donnerstag bis zum Schluss Rückhalt, der wohl auch als Einverständniserklärung mit der aktuellen Politik gewertet werden darf. Das war selbst der finnischen Onlinezeitung "Uusisuomi" eine Erwähnung wert. "Eine Demonstration jener hohen Fußballkultur, die wir auch schon vor einer Woche in Helsinki gesehen haben", hieß es dort.

APA/red

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