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"Violett mehr als eine Farbe – es ist mein Leben"

Heute Redaktion
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Tormanntrainer Franz Gruber sah 16 Austria-Trainer seit 2003 kommen und gehen. Christian Ilzer ist sein 17. Chefcoach.
Tormanntrainer Franz Gruber sah 16 Austria-Trainer seit 2003 kommen und gehen. Christian Ilzer ist sein 17. Chefcoach.
Bild: GEPA-pictures.com

Seit 20 Jahren trainiert Franz Gruber die Austria-Torhüter – "dank" eines Schicksalschlags. Der 51-Jährige sah dabei 17 Cheftrainer kommen und gehen.

"Violett ist für mich mehr als eine Farbe. Es ist zu meinem Leben geworden", erzählt Franz Gruber im „Heute"-Talk. Kein Wunder, ist der 51-Jährige doch seit 1999 stolzer Teil der Wiener Austria.

Der heutige Sportdirektor Ralf Muhr holte den gebürtigen Oberösterreicher erst als Torwart-Trainer für die „Jung-Veilchen", 2003 wurde er zum Coach für die Torhüter der Kampfmannschaft befördert. Sein erster „Boss": Joachim Löw, der 2014 Deutschland als Bundestrainer zum WM-Titel führte. „Eine große Sache für mich, Löw kam als Meister aus Innsbruck zu uns", erinnert sich Gruber. „Der Kontakt blieb bestehen, ich habe ihn später auch einmal im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft besucht. Wir pflegen bis heute ein freundschaftliches Verhältnis."

Mit den Jahren kamen und gingen die Trainer am Verteilerkreis. Besonders prägend: „Löw natürlich. Karl Daxbacher, wir hatten eine lange und erfolgreiche Zeit. Peter Stöger mit zwei Meisterschaften und einem Cuptitel sowieso nicht zu vergessen. Auch sehr erfolgreich mit zwei Meisterschaften und einem Cup-Titel." Jetzt soll Christian Ilzer die Veilchen wieder zum Blühen bringen. Den erst 41-Jährigen beschreibt Gruber als „sehr strukturiert im Denken und der Arbeit. Jede Handlung hat einen guten Gedanken dahinter. Wir sind auf einem guten Weg in eine sehr positive Zukunft."

Aber mit welchem Torwart? Das Rennen um den Einser-Goalie zwischen Patrick Pentz und Ivan Lucic ist offen. „Die nächsten Wochen werden es zeigen, wir treffen dann die Entscheidung, wer vom Start weg die Nummer eins ist", erklärt Gruber, der sich die Entwicklung von Klub-Legenden wie Joey Didulica und Szabolcz Safar oder den beiden ÖFB-Teamgoalies Robert Almer und Heinz Lindner auf die Visitenkarte schreiben darf.

Ohne einen „Knall" im Jahr 1997 wäre es aber nicht so weit gekommen: Gruber, damals im Tor der Admira, erlitt in einem Bundesligaspiel einen offenen Schädelbasisbruch, 18 Monate quälte er sich durch die Reha. „Bestimmung, sage ich heute. Ich bin jeden Tag dankbar, es hätte viel schlimmer sein können."

(Heute Sport)