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"Vollgas-Conny" will mit nach Sotschi

Heute Redaktion
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Cornelia Hütter kann für sich in Anspruch nehmen, bergauf und bergab schnell zu sein. Für Starts bei Bergrennen hat die leidenschaftliche Autorennfahrerin mittlerweile zwar keine Zeit mehr, dafür ist die Skirennfahrerin nun plötzlich auch Thema für Olympia in Sotschi. Mit Abfahrtsplatz drei in Val d'Isere im erst 16. Weltcuprennen wandelt Hütter zudem auf den Spuren von Speed-Queen Renate Götschl.

Cornelia Hütter kann für sich in Anspruch nehmen, bergauf und bergab schnell zu sein. Für Starts bei Bergrennen hat die leidenschaftliche Autorennfahrerin mittlerweile zwar keine Zeit mehr, dafür ist die Skirennfahrerin nun plötzlich auch Thema für Olympia in Sotschi. Mit Abfahrtsplatz drei in Val d'Isere im erst 16. Weltcuprennen wandelt Hütter zudem auf den Spuren von Speed-Queen Renate Götschl.

Denn gefühlvoll gleitend "Vollgas" zu geben, das ist wie bei ihrer Landsfrau auch bei Hütter Motto und Erfolgsgeheimnis. Vergangenen Winter empfahl sie sich mit Platz zehn in St. Anton für die Heim-WM in Schladming, die sie dann letztlich aber nur als Vorläuferin erlebte. Dafür sicherte sich Hütter über den Europacup einen Abfahrts- und Super-G-Fixplatz im Weltcup und damit in einer neuen Welt.

Anreise im Privat-Jet beeindruckte Hütter

"Eine richtige Abfahrt im Sommer, das kannte ich bisher noch nicht", schwärmte die 21-jährige aus Kumberg bei Graz über die erstmalige Teilnahme am Südamerika-Training. Auch die Anreise zum Weltcup in Frankreich per Privatjet hinterließ einen tiefen Eindruck. "Lachs, Brötchen, Prosciutto, dazu Sekt. So lässt es sich reisen", zeigte sich Hütter auf ihrer Homepage beeindruckt.

Am Tag des Winterbeginns holte sich Hütter ihren ersten Podestplatz, zusammen mit Rang sieben von Lake Louise ist die in Kärnten (Faak am See) stationierte Heeressportlerin nun auch Thema für Olympia in Sotschi. "Ich will mir diesbezüglich keinen Druck machen, weil ich sage, ich muss dabei sein", winkte sie vorerst aber ab. Und auch wenn sie sicher sein kann, in vier Jahren wieder eine Chance zu bekommen: "Wenn es jetzt schon passiert, sage ich nicht Nein."

"Skifahren im Vordergrund"

Für ihre Skikarriere hat Hütter auch den lange und leidenschaftlich betriebenen Autorennsport hintangestellt. "Jetzt ist mal das Skifahren im Vordergrund. Beides zusammen geht nicht", erklärte Völkl-Fahrerin Hütter. Die laufende Saison ist für die Läuferin des SV St. Radegund nach wie vor ein "Schnupperkurs". "Ich will alle Strecken kennenlernen und, wenn's skifahrerisch passt, mit der Weltelite mitfahren."

Am Samstag in Val d'Isere hat Hütter dies eindrucksvoll getan. Damit blieb ihr auch erspart, ihre Haare wieder rot zu färben. Mit dieser Haarfarbe hat sie vor einem Jahr in St. Anton ihren ersten Top-Ten-Platz geholt, mittlerweile ist sie aber wieder braun. "Ich habe gesagt, wenn ich nichts derfahr', färbe ich sie wieder rot", erzählte sie lachend.

Junge Garde macht Druck

Hütter ist trotz Aufholbedarfs beim Springen eine jener Nachwuchsfahrerinnen, die Österreichs in der Abfahrt seit zwei Jahren sieglosen Speed-Damen so dringend benötigen. Sie gehört wie Mirjam Puchner oder Stephanie Venier einer jungen Garde an, die den arrivierten Druck macht. Hütter: "Ich habe von der Durchmischung definitiv profitiert. Wenn du im Training mit einer Anna Fenninger mithalten kannst, gibt dir das viel Selbstvertrauen."

Der im Weltcup meist von ihrem motorsportbegeisterten Vater begleiteten Hütter ist aber bewusst, dass es nicht automatisch in dieser Tonart weitergehen muss. "Bei mir ist viel Tagesverfassung. Es gibt Tage, da geht es leicht von der Hand, und andere, da kann ich mich verbeißen, wie ich will, und es geht nichts." Zumindest hoffe sie, dass es auch im neuen Jahr weiter gut laufen werde. "Mir macht es Riesenspaß. Denn mir taugt's, immer Vollgas zu geben."

Apa/Red