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"Vom Start weg eine indiskutable Leistung"

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Austria Wien gewann in der 13. Runde der Bundesliga das 303. Wiener Derby gegen Rapid mit 2:0 (1:0). Die Hütteldorfer legten vor den englischen Wochen einen Fehlstart hin. Bei den Violetten stach Doppel-Torschütze Alexander Gorgon hervor, der vor den Augen von Teamchef Marcel Koller eine Top-Leistung ablieferte.

So hat sich Rapid den Start in die mit Schlagerspielen geballten Wochen sicherlich nicht vorgestellt. Denn nach einer extrem schwachen Leistung im Wiener Derby warten mit Leverkusen in der Europa League, Salzburg in der Liga und Altach im Cup gleich drei schwere Aufgaben in den kommenden zehn Tagen. Schwierig wird es nun für Peter Schöttel, die Köpfe seiner Rapidler wieder freizubekommen.

Schöttel: "Wir waren von der ersten Minute an ängstlich"

Damit wollte sich die Rapid-Legende aber unmittelbar nach dem Abpfiff nicht befassen. Der Trainer wirkte fast geschockt über das desaströse Auftreten. "Es war vom Start weg eine indiskutable Leistung. Ich bin enttäuscht über unser Auftreten. Wir waren von der ersten Minute an ängstlich und haben uns gegenseitig angesteckt. Manche Spieler haben sogar überheblich aggiert", ärgerte sich der 45-Jährige.

Ohne Umschweife stellte Schöttel fest: "Die Austria war uns in allen Belangen überlegen." Der grün-weiße Coach reagierte deshalb und brachte in der Halbzeit Boyd und Drazan für die überraschend in der Startelf gestandenen Jungspieler Schaub und Grozurek. "Ich nahm die zwei Jungen raus, damit die Arrivierten das ausbessern. Aber ich hätte zur Pause eigentlich acht, neun Spieler auswechseln können."

Schöttel: "Wir sind im Kopf blockiert"

Zusätzlich bitter für Rapid: Zum ersten Mal seit 1969 hat Rapid in einem Kalenderjahr kein einziges Tor gegen die Austria erzielen können. "Offenbar finden wir im Moment keinen Schlüssel gegen die Austria, wir sind immer im Kopf blockiert", wirkte Schöttel ratlos. Markus Katzer, der statt des verletzten Steffen Hofmann die Kapitänsschleife trug, fasste es kurz und knapp zusammen: "Es war ein rabenschwarzer Tag."

Gorgon: "Heute werde ich sicher gut schlafen"

Katzer selbst legte das 1:0 auf, als sein Befreiungsschlag von der Torstange zurückprallte und bei Alexander Gorgon landete, der eiskalt einnetzte. Der bald 24-Jährige sorgte dann auch noch mit dem zweiten Derby-Tor seiner Karriere für den 2:0-Endstand. "Diese Tore werde ich immer in Erinnerung behalten. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, heute werde ich sicher gut schlafen", freute sich der Doppel-Torschütze.

"Wir haben einen super Tag erwischt, Rapid über 90 Minuten beherrscht und hätten auch noch höher gewinnen können", brachte es der Mittelfeldspieler auf den Punkt. 20:10 Torschüsse hieß es am Ende. Die Chancenauswertung war auch das einzige, das Austria-Coach Peter Stöger zu bekriteln hatte: "Wir haben viele hochkarätige Chancen liegen gelassen, sonst hat alles gepasst. Das war ein ausgezeichnetes Spiel meiner Mannschaft."

Stöger: "Habe keine Schwachstelle entdeckt"

Auch ihm blieb nicht verborgen, dass Rapid praktisch chancenlos war. "Wir haben in dieser Saison schon oft gezeigt, dass wir offensiven und attraktiven Fußball spielen können. Heute haben wir es Rapid schwer gemacht, gegen uns gut auszusehen. Ich habe bei meiner Mannschaft keine Schwachstelle entdeckt", so Stöger.

Gorgon Thema für das ÖFB-Team?

Das ist sicher auch Marcel Koller aufgefallen. Der Teamchef beobachtete das Match von der Tribüne aus, gab aber zu: "Im Moment ist es schwer, sich in das Team zu spielen." Zuletzt wurde den Austrianern und Rapidlern im ÖFB-Team nur eine untergeordnete Rolle zuteil. Aber vielleicht konnte sich Gorgon für das Team empfehlen. "Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken, aber natürlich ist mein langfristiges Ziel, es in den Nationalkader zu schaffen", blieb der zweifache Torschütze bescheiden.

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