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"Von Tyson habe ich genau nichts"

Heute Redaktion
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Marcos Nader (22) ist der beste Boxer im Land - der beste seit 40 Jahren, seit Hansi Orsolics. Im deutschen Sauerland-Boxstall wird er zum Champ geformt. Sein Ziel: ein WM-Titel! Derzeit ist Nader auf Heimatbesuch, trainiert in Wien-Ottakring. "Heute" war dabei.

Marcos Nader (22) ist der beste Boxer im Land – der beste seit 40 Jahren, seit Hansi Orsolics. Im deutschen Sauerland-Boxstall wird er zum Champ geformt. Sein Ziel: ein WM-Titel! Derzeit ist Nader auf Heimatbesuch, trainiert in Wien-Ottakring. Heute war dabei.

Die Fäuste fliegen, der Schweiß spritzt. "Ein gerissenes Gasseil ist schuld, dass ich hier im Ring stehe", erzählt Nader in einer Trainingspause. "Als Fünfjähriger flog ich mit meiner 50-Kubik-Motocross durch die Luft und stürzte. Ich war ohnmächtig." Sein Bruder Daniel überredete ihn zum Boxen. "Ich hasste es, jemanden mit Schlägen weh zu tun. Heute ist das mein Job."

15 Kämpfe, 15 Siege – das ist seine imposante Profi-Bilanz.  Der Haken: nur zwei K.o.! "Ich vernichte meine Gegner nicht, ich zermürbe sie", erklärt er. "Ich bin kein K.o.-Schläger wie es Mike Tyson war. Ich wurde aber auch noch nie richtig hart getroffen. Deshalb schaue ich auch noch ganz gut aus", lächelt er.

Auch privat ist Nader ein Anti-Tyson. "Schlecht gewirtschaftet", fällt ihm dazu ein, dass Tyson im Ring 400 Millionen $ verdiente und heute auf einem Schuldenberg sitzt. Kann ihm das auch passieren? "Ich glaube nicht. Mein Umfeld würde mir schon zeigen, wo die Bremse ist."

Vollgas gibt er im Training. "Mein nächster Kampf steigt am 25. August in Deutschland." Der Gegner steht noch nicht fest. Bleibt Nader wieder unbesiegt, winkt ein Titel-Fight. Experten trauen ihm das zu – wegen seiner harten Hände und schnellen Beine. Er selbst bleibt am Boden, seinen Traum hat er im Kopf: "In Wien um einen Titel kämpfen – vor Tausenden Menschen."

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