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"W(eh)M": Schweizer lachen über ÖSV-Team

Heute Redaktion
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Seit 1990 bereits 23 Mal in Folge haben Österreichs Alpin-Skifahrer im Weltcup die Nationenwertung für sich entschieden. Am Dienstag muss Rot-Weiß-Rot im Rahmen der Heim-WM beweisen, dass der aktuelle Medaillenspiegel in Schladming "lügt" und der ÖSV die beste Mannschaft der Welt stellt. Die Offiziellen versuchen indes die maue Speed-Bilanz schönzureden. Der Schweizer Boulevard spricht gar schon der "W(eh)M der Ösis".

Seit 1990 bereits 23 Mal in Folge haben Österreichs Alpin-Skifahrer im Weltcup die Nationenwertung für sich entschieden. Spätestens am Dienstag muss Rot-Weiß-Rot im Rahmen der Heim-WM beweisen, dass der aktuelle Medaillenspiegel in Schladming "lügt" und der ÖSV die beste Mannschaft der Welt stellt. Die Offiziellen versuchen indes die maue Speed-Bilanz schönzureden. Der Schweizer Boulevard spricht gar schon der "W(eh)M der Ösis".

Eine Bronze-Medaille nach fünf Bewerben spricht wahrlich nicht für die Ski-Nation Österreich. Die in letzter Zeit selber nicht von Erfolg verwöhnten Schweizer machen sich nun über die magere Ausbeute des ÖSV-Teams lustig. "Die Ösis jammern über die W(eh)M" titelt etwa die Online-Zeitung "20 Minuten". Und das nicht ganz zu unrecht. Erstmals seit 1987 holten die Österreicher in den Speed-Bewerben keine Medaille. Vor der WM hatte Alpin-Chef Hans Pum noch sechs Mal Edelmetall versprochen. Nun ruht die Hoffnung der Nation für einen halbwegs versöhnlichen Abschluss der Heim-Weltmeister auf den Schultern von Superstar Marcel Hirscher.

Im Teambewerb soll das Sextett , Philipp Schörghofer, Marcel Mathis, Michaela Kirchgasser, Nicole Hosp und Carmen Thalmann für Goldjubel unter Flutlicht sorgen. "Wahrscheinlich ist das für uns fürs Image der wichtigste Bewerb. Wenn wir den verlieren, dann haben wir verloren", fand Damen-Cheftrainer Herbert Mandl klare Worte.

"Wir haben für diesen spannenden und attraktiven Bewerb das beste Team aufgestellt", meinte Sportdirektor Hans Pum. Deshalb greift auch Österreichs Superstar Hirscher ab 17.00 Uhr in die WM ein, wenn es "Mann gegen Mann" und "Frau gegen Frau" heißt. Als schärfte Rivalen der Österreicher werden Titelverteidiger Frankreich, Italien, Deutschland, USA und Schweden gehandelt.

"Teambewerb genauso wichtig"

"Ich freue mich total auf den Teambewerb", sagte Hirscher vor seinem ersten Auftritt in Schladming. "Dieses Rennen ist genauso wichtig wie der Riesentorlauf und der Slalom. Eine Teammedaille zählt genau so viel wie eine Einzelmedaille. Das ist ja zum Beispiel im Skispringen auch so", stellte der 23-Jährige klar. Den Salzburger ärgert, dass die Wertigkeit dieses WM-Bewerbs mancherorts infrage gestellt wird.

Im Gegensatz zu Hirscher meinte Schörghofer, dass eine Einzelmedaille für ihn persönlich mehr Wert hat. "Aber deshalb nehmen wir den Bewerb sicher nicht auf die leichte Schulter, es geht immerhin um eine WM-Medaille", sagte der Salzburger. "Super, dass Marcel dabei ist", meinte Hirschers Namensvetter Mathis, der versprach: "Alle werden sich reinhängen und alles für Österreich geben."

"Wir haben ein saugutes Team"

"Wir haben ein saugutes Team", stellte Herren-Chefcoach Mathias Berthold fest. Seine "Jungs" haben in Schäffern mit zwei Skicross-Coaches eine Extraeinheit für den Start eingelegt. Schließlich hat sich bei den Teambewerben und Parallel-Events in den meisten Fällen der Start als alles entscheidendes Kriterium herausgestellt.

Bisher fanden drei WM-Teambewerbe statt. 2007 durften die Österreicher über Gold jubeln, beim Debüt 2005 hinter Deutschland sowie zuletzt 2011 hinter Frankreich musste man sich aber "nur" mit Silber begnügen. "Ich bin eine echte Teamplayerin, deswegen ist dieser Bewerb ein Superding für mich. Ich freue mich sehr, ein Teil sein zu dürfen", erklärte Thalmann. Kirchgasser war immer schon einer der größten Fans der Teamevents. "Ich bin sehr sozial, dafür bin ich bekannt. Mir taugen diese Mannschaftsbewerbe irrsinnig".

ÖSV versucht zu beruhigen

Mit nur einer Medaille blieb Österreichs Skiteam bislang jedenfalls unter den Erwartungen bei der Heim-WM. In den Speed-Events ist es nicht nach Wunsch gelaufen. "Eine Medaille ist nicht das, was wir uns erwartet haben. Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben Bronze, drei vierte Plätze und insgesamt zwölf Top-Ten-Plätze, aber zu wenig Medaillen. Das ist natürlich schade, aber unsere Athleten und Athletinnen haben alles gegeben", versucht ÖSV-Sportdirektor Hans Pum zu beruhigen.

"Aber das ist der Sport. Das ist kein Wunschkonzert, es sind Weltmeisterschaften. Ich bin überzeugt, dass die Speed-Medaillen wiederkommen. Aber man darf auch nicht vergessen, wie viele Leute in letzter Zeit wegen Verletzungen aufgehört haben, Mario Scheiber, Hans Grugger. Wir haben nicht so eine Dichte. Wir haben ein starkes Team, aber es braucht auch im Sport Glück."