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"Was für ein Arschloch": Trainer verhindert Gold!

Heute Redaktion
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Die bislang dramatischste Szene dieser Olympischen Spiele in Vancouver spielte sich in der Nacht auf heute in der Eishalle von Richmond ab: Der niederländische Superstar Sven Kramer schlägt wild um sich, beschimpft seinen Trainer als Arschloch und wirft seine Brille in dessen Richtung - doch was war passiert?

Sven Kramer galt vor dem Rennen über 10.000 Meter - die Königsdisziplin im Eisschnelllauf - als haushoher Favorit auf den Sieg. Seit dem 24. Dezember 2006 hatte der 23-Jährige nicht mehr über die lange Distanz verloren. Doch statt Gold kam die Disqualifikation:

Falscher Bahnwechsel

Ein folgenschweres Missgeschick seines Trainers Gerard Kemkers brachte nicht nur Kramer um seinen zweiten Erfolg in Vancouver, sondern verhinderte auch das fix eingeplante 100. Olympia-Gold für die Niederlande. Kemkers hatte seinen Schützling acht Runden vor Schluss im wahrsten Sinne des Wortes auf die falsche Bahn geschickt. Kamer lief, ohne den Fehler zu bemerken, sein Rennen zu Ende und freute sich über seine überlegene Bestzeit, ehe ihn sein Trainer auf die Disqualifikation aufmerksam machte und damit einen Sturm der Entrüstung auslöste.

"Alles ist Scheiße!"

"Verdammt noch mal, was für ein Arschloch! Er weist mich einfach in die falsche Kurve, ließ der 23-Jährige seinen Gefühlen vollen Lauf. "Alles ist Scheiße. Jeder kann einmal einen Fehler machen, aber das ist ein sehr teurer." Kemker brachte für die verbale Attacke seines Schützlings Verständnis auf: "Ich übernehme die Verantwortung. Für mich stürzt ebenfalls eine Welt zusammen."

Nutznießer von Kramers falschem Bahnwechsel war Lee Seung-Hoon (12:58,55 Minuten). Der Südkoreaner "erbte" Gold. Silber ging an den Russen Ivan Skobrew (13:02,07), Bronze an den Niederländer Bob de Jong (13:06,72).