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"Wie auf dem Spielplatz!" TV-Star greift Hoeneß an

Didi Hamann liefert sich schon länger einen verbalen Schlagabtausch mit den Bossen des FC Bayern. Jetzt vergleicht er Uli Hoeneß mit einem Kind.

Heute Redaktion
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Die öffentlich ausgetragene Fehde zwischen TV-Experte Didi Hamann und dem Vorstand des FC Bayern München geht in die nächste Runde. Nachdem Uli Hoeneß Hamann als "Allesbesserwisser" bezeichnete, kontert der 45-Jährige jetzt mit einem Spielplatz-Vergleich.

Der "Sky"-Experte erklärte in einem Interview mit der Schweizer "Blick"-Zeitung: "Wenn das seine Meinung ist, ist es sein gutes Recht, es so zu sagen. Das belastet mich persönlich nicht. Aber schauen Sie: Es ist wie auf dem Spielplatz. Hat ein Kind keine Argumente mehr, kommt es mit Schimpfwörtern oder einem Kraftausdruck. Für mich ist das nicht professionell und seriös, wenn man persönlich wird."

Der Grund für den aktuellen Streit zwischen Hamann und den Bayern ist die Kritik des TV-Experten an Star-Stürmer Robert Lewandowski. "Ich glaube, dass Lewandowski zum Problem für Bayern München wird. Seine Theatralik, sein Abwinken, sein zum Teil lustloses Verhalten auf dem Platz", stellte der ehemalige Bayern-Profi Hamann (1993 bis 1998) nach der Münchner Pleite gegen Bayer Leverkusen Anfang Februar.

Bayern-Präsident Hoeneß stieß diese Kritik sauer auf. "Didi war Spieler hier und kennt den Verein. Das werfe ich ihm vor. Er spielt sich so auf, als wäre er der Messias der Fußball-Kommentatoren – der Allesbesserwisser. Er hat in seinem Leben noch nicht so viel besser gemacht, dass er alles besser wissen kann", polterte der 67-Jährige. "Er hat mal in der 5. Liga als Trainer gearbeitet und ist nach kürzester Zeit rausgeflogen. Jetzt meint er, dass er besser ist als Guardiola und Ancelotti zusammen. Das ist einfach nicht okay."

Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic ist kein Freund von Hamann. "Wenn ich Didis Aussagen höre, dann muss ich sagen, dass er keine Ahnung hat und ein schlechter Experte ist. Nicht Robert Lewandowski ist ein Problem für den FC Bayern, sondern Didi Hamann ist ein Problem für Sky" konterte der 42-Jährige auf die Lewandowski-Kritik.

Hamann selbst lassen die Verbal-Konflikte mit den Bayern-Funktionären kalt – für ihn geht es dabei rein ums Sachliche. "Mir scheint, dass die Bayern Kritik persönlich nehmen und nicht auf der fachlichen Ebene diskutieren wollen. Ich will mich nicht auf dieses Level begeben. Es ist aber nicht das erste Mal. Der Verein stand dieses Jahr schon auf wackligen Füßen."

Begonnen hat der Streit bereits vor drei Jahren. Hamann hatte im Fernsehen den Wechsel des damaligen Bayern-Trainers Pep Guardiola kundgetan, bevor der Klub sich dazu äußerte. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge betitelte Hamann daraufhin als den "größten Märchenerzähler, gleich nach den Brüdern Grimm."

(Heute Sport)