Sport

"Wir steuern auf ein Desaster zu"

Dinko Jukic und Beate Schrott klagen über Amateur-Bedingungen im Training in Österreich. Plötzlich sind ALLE für eine zentrale Sport-Förderung.

Heute Redaktion
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"Nach der Olympia-Pleite von London – was tun?" Bei der ORF-Diskussion wurde klar, dass alle – Minister, Funktionäre, Sportler – ein neues, zentrales und vereinfachtes Sportförder-System wollen.

Die Kernaussagen: Dinko Jukic und Beate Schrott beklagen viele Steine am Weg in die Weltspitze. Leichtathletin Schrott: "Für Abrechnungen laufe ich zu 10 verschiedenen Stellen. Dafür könnte ich 100 Stunden trainieren oder regenerieren."

Schwimmer Jukic: "Nichts in diesem Land ist so überorganisiert wie der Sport. Deshalb bleiben am Ende nur 440 Förderung im Monat für Top-Athleten." Sportminister Norbert Darabos will in Zukunft 50 Prozent in den Spitzensport und 50 Prozent in den Breitensport stecken.

"Sport wird in diesem Land verhindert"

Das Geld soll weiter von der Bundessport-Organisation (BSO) verteilt werden. BSO-Chef Peter Wittmann

sieht den größten Handlungsbedarf in der Infrastruktur. "Wir brauchen neue Sportstätten." Zweites Problem sind die Trainer. "Experten aus dem Ausland sind wichtig – die kosten. Japanische Judo-Coaches kassieren 30.000 im Monat, bei und gibt es 1.500 ."

ÖOC-Chef Karl Stoß war nicht dabei, er wurde von Generalsekretär Peter Mennel vertreten. Volleyball-Präsident Peter Kleinmann fordert ausgebildete Sportlehrer, die Lehrer in Kindergärten und Volksschulen unterstützen. "Wir steuern auf ein Desaster zu. Sport wird derzeit in diesem Land verhindert. Nur 28 Prozent

der Kinder machen Sport. Die Schule muss uns aber dabei helfen, Spitzensportler zu formen."

Nur Unterrichsministerin Claudia Schmied sieht das leider nicht so. Für sie ist die Schule kein Ort, um Talente zu finden.