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"Wir waren eine halbe Stunde sehr gut im Spiel"

Heute Redaktion
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Christian Ilzer
Christian Ilzer
Bild: picturedesk.com

Die Wiener Austria ist in das nächste Debakel geschlittert, ging in Salzburg mit 1:4 unter. Trotzdem waren die Veilchen – allen voran Coach Christian Ilzer – mit der Leistung zufrieden. Zumindest in den ersten 30 Minuten.

Beim Duell mit dem Meister hatte Ilzer seine krisengeschüttelte Austria defensiv umgekrempelt, mit einer Fünferkette und Abwehrchef Alexander Grünwald aufs Feld geschickt. Das Konzept ging auf. Die Austria jubelte in der zweiten Minute nach einem Eigentor von Albert Vallci über die Führung, ließ wenig zu.

"Ich habe eine Mannschaft gesehen, die den Plan, den wir ihr mitgegeben haben, mit hoher Energie umgesetzt hat, wir waren eine halbe Stunde gut im Spiel", lobte der violette Coach seine Krisen-Kicker bei Sky. Doch ein Spiel dauert 90 Minuten. Und nicht nur eine halbe Stunde.

Danach folgte viel Konjunktiv. Hätten, wenn und wäre. "Wir hatten zwei Top-Chancen auf das 2:0. Das wäre der Schlüssel gewesen, um hier etwas mitzunehmen. Dann wären wir vielleicht mit einer Führung in die Pause gekommen und hätten danach nicht den Abfall erlitten. Nach der Pause war Salzburg das klar bessere Team." Die Austria brachte im zweiten Durchgang keinen einzigen Torabschluss zustande. "Wenn man dieser Mannschaft kleine Lücken aufmacht, ist sie zu stark. Unterm Strich war es zu wenig", so der 41-Jährige weiter.

Zu wenig, wie oft in dieser Saison. Die Austria steht nach fünf Pleiten nur mit acht Punkten auf dem achten Tabellenplatz, wird am Sonntag jedenfalls noch einen Rang verlieren. "Diese Saison ist mehr als unzufriedenstellend. Ich habe eine Mannschaft, die hungrig ist, die die Dinge annimmt, sie auf dem Feld aber nicht umsetzen kann. Ich stehe in der Verantwortung, wir als Trainerteam stehen in der Verantwortung. Ich wünsche mir, dass wir diese Mannschaft erfolgreich machen können. Aber wir mussten uns eingestehen, dass wir in unserer Denkweise ein paar Schritte zurückgehen müssen. Die Spieler brauchen Hilfestellungen, dann bin ich überzeugt, dass wir aus diesem Tief herauskommen."

Doch das dauert. Ob Ilzer diese Zeit bekommt, ist offen. Am Sonntag geht es gegen Sturm Graz. Ein richtungsweisendes Spiel, denn danach folgt die Länderspielpause. Und da leben Trainer gefährlich, vor allem, wenn sie erfolglos sind. "Um aus so einer Situation herauszukommen, ist es wichtig, geschlossen nach außen aufzutreten, Einigkeit zu demonstrieren", baut Ilzer auf die Unterstützung des Klubs.