"0:5? Respektlos!" Pacult-Boss schießt gegen Ortlechner

"Das ist unangebracht, so einen Tipp abzugeben. Ein 0:5 ist respektlos unserer Mannschaft gegenüber", ärgert sich Matthias Imhof. Klagenfurts Sport-Geschäftsführer hat am vorletzten Spieltag des Bundesliga-Grunddurchgangs eigentlich allen Grund zur Freue. Die Mannschaft von Trainer Peter Pacult fährt einen 1:0-Heimsieg über Hartberg ein, der die Kärntner im harten Kampf um die Top 6 auf Platz fünf klettern lässt.

Eine Werbeaktion eines Wettanbieters hatte Imhof im Vorfeld aber derart verärgert, dass sein Auftritt vor dem Sky-Mikrofon zur Wutrede wird. Stoßrichtung: Wien-Favoriten.

Imhof schießt gegen Ortlechner

Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner hatte die 21. Runde vor dem Wochenende getippt. Mit dem 3:1-Auswärtssieg von Salzburg beim LASK sollte er nicht weit daneben liegen (2:0). Auch Rieds Sieg beim neuen Schlusslicht Altach erwischte er mit dem getippten 1:0 beinahe richtig (2:1). Rapid schlug Wattens 2:0, Ortlechner hatte ein 3:0 vorausgesagt. Der Wolfsberger AC verlor gegen Lustenau 0:1, der Tipp hatte 0:0 gelautet. Austrias 1:0 bei Sturm darf wohl als Wunschdenken des eigenen Sportdirektors gewertet werden - die Veilchen gingen mit 1:3 unter. So weit keine ungewöhnlichen Tipps ...

Neben der Partie Klagenfurt gegen Hartberg war jedoch zu lesen: 0:5. Ortlechner hatte mit einem steirischen Kantersieg eines Teams gerechnet, das nach 21 Runden lediglich 20 Treffer zu Buche stehen hat, als Zehnter nur einen Punkt vor dem Abstiegsrang liegt.

Für Imhof eine Respektlosigkeit. Dementsprechend war ihm die Genugtuung über den Heimsieg deutlich anzumerken, während die Austria als direkter Gegner um die Meisterrunde bei Sturm chancenlos verlor. Imhof: "Vielen, vielen Dank an Herrn Ortlechner für die Zusatzmotivation heute. Nachdem er getippt hat, dass Hartberg heute hier 5:0 gewinnt. Vielen Dank für die Zusatzmotivation."

Der Geschäftsführer hielt einen Ausdruck des Tipps ein, der Kopf von Ortlechner mit rotem Filzstift eingekreist: "Ich war heiß ohne Ende, hätte selber spielen können. Die Spieler waren auch heiß. Das geht einfach nicht."

Ortlechner hat sich noch nicht zu seinem Tipp geäußert, der in der Kärntner Landeshauptstadt offenkundig als Provokation ausgelegt wurde.

Der Fight um die Meisterrunde

Eines ist sicher: Zumindest auf dem Rasen geht das Fernduell der beiden Austrias kommende Woche weiter. In der letzten Grunddurchgangsrunde kämpfen drei Klubs um zwei verbleibende Tickets des Meister-Playoffs: 5. Austria Klagenfurt (30 Punkte), 6. Austria Wien (29), 7. WSG Tirol (28).

Die WSG muss gegen Sturm Graz siegen, um noch an den Veilchen vorbeiziehen zu können. Bei Punktegleichheit hätten die Wiener wegen des besseren direkten Duells die Nase vorne. Die Austria hat mit dem Heim-Derby gegen den fix qualifizierten Rivalen Rapid eine schwere Aufgabe vor der Brust, wäre nur mit einem Sieg fix weiter. Klagenfurt gastiert in Lustenau, hat mit dem Aufsteiger die vermeintlich leichteste Aufgabe und als Fünfter die beste Ausgangsposition.