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1. Mai 1994: Der Tag, an dem Ayrton Senna starb

Heute vor 25 Jahren starb Formel-1-Legende Ayrton Senna. Rückblick auf eine der größten Tragödien in der Motorsport-Königsklasse.

Heute Redaktion
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Ayrton Senna gilt bis heute als einer der besten Formel-1-Piloten der Geschichte. Heute vor 25 Jahren kam der Brasilianer beim Rennen in Imola ums Leben. Rückblick auf eine der größten Tragödien in der Formel-1-Geschichte.

Denn das Renn-Wochenende in Imola stand aus mehreren Gründen unter einem schlechten Stern. Im Training erlitt Rubens Barrichello einen Horror-Crash, konnte aber fast unverletzt aus seinem Boliden steigen. Im Qualifying am 30. April dann der große Schock: Österreichs Formel-1-Rookie Roland Ratzenberger krachte mit 314 km/h in die Mauer. Er hatte keine Chance, erlag seinen schweren Kopfverletzungen. Ein Schock für Senna, der an der Schulter von Formel-1-Chefarzt Sid Watkins weinte. Er dachte daran, dem PS-Zirkus den Rücken zu kehren. Watkins meinte: "Was willst du noch beweisen? Hör auf und lass uns angeln gehen."

Senna entschied sich aber, im Rennen zu starten – entgegen seiner schweren Bedenken. Er nahm eine rot-weiß-rote Fahne ins Cockpit mit, wollte sie zum Gedenken an Ratzenberger nach dem Grand Prix schwenken. Doch so weit sollte es nicht kommen. Beim Start noch ein letztes dunkles Vorzeichen: Pedro Lamy raste mit seinem Lotus in den Benetton von JJ Lehto. Trümmerteile flogen umher, Fans wurden verletzt. Das Rennen wurde fortgesetzt.

Um 14.17 Uhr verlor Senna in der gefürchteten Tamburello-Kurve die Kontrolle über seinen Boliden. Mit 211 km/h crashte er in die Mauer. Das Rennen wurde abgebrochen, Watkins eilte zum Wrack. "Wir haben ihn aus dem Wagen gehoben, und als wir ihn auf den Asphalt legten, seufzte er. Ich bin absolut ungläubig, doch in diesem Moment hatte ich das Gefühl, als hätte ihn seine Seele verlassen", berichtete der Formel-1-Arzt später. Um 18.40 Uhr wurde Senna im Krankenhaus offiziell für tot erklärt. Zweieinhalb Stunden zuvor hatte Michael Schumacher das wieder aufgenommene Rennen gewonnen.

Österreichs Formel-1-Legende Gerhard Berger meinte über den Tag, an dem sein brasilianischer Freund starb: "Es war, als wenn die Sonne vom Himmel fiel. Man versteht das bis heute nicht." Bis heute ist die Unfall-Ursache nicht restlos geklärt. Eine Theorie: eine gebrochene Lenkstange. Eine Strebe der Radaufhängung durchbohrte Sennas Helm und verletzte ihn tödlich. Drei Prozesse wurden in Italien zu dem Unfall geführt, alle endeten ohne Schuldspruch, "aus Mangel an Beweisen." (red)