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100 Ermittler! So jagt die Polizei den BVB-Bomber

Der Sprengstoff-Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ist bereits acht Tage her. Vom Täter fehlt weiterhin jede Spur.

Heute Redaktion
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Bei den Spielern und Betreuern von Borussia Dortmund bleibt die Unsicherheit. Die Polizei tappt weiter im Dunkeln. Man geht von einem Einzeltäter aus. Vom Attentäter fehlt jedoch jede Spur. Das Ermittlerteam wurde nun aufgestockt.

100 Beamte des Besonderen Aufbauorganisation "Pott" des Bundeskriminalamts sind mit den Ermittlungen beschäftigt. Mit Spezialsaugern wurden am Tatort Materialien aufgenommen. Auch vom Nachbargrundstück. Teile der Bombe flogen bis zu 100 Meter weit. Splitter und Überreste der Rohrbombe werden untersucht, sollen eine Spur zum Täter bringen.

Anschlag wurde nachgestellt

Nun greift die Ermittlereinheit zu drastischen Mitteln. Am Dienstag ließ der Generalbundesanwalt den Anschlag nachstellen. Diese sollte zur gleichen Zeit (19.16 Uhr) mit demselben Bus stattfinden. Doch der Bus blieb nach wenigen Metern auf dem Weg vom Sicherungsgelänge zum Tatort stehen. Es wurde ein Ersatzbus besorgt.

So konnte die Rekonstruktion verspätet stattfinden. "Sie dient der Nachzeichnung des Tatgeschehens und der Zuordnung von Tatspuren", erklärte ein Polizeisprecher.

Knapp an Katastrophe vorbei

Erste Ermittlungsergebnisse zeigten jedenfalls, dass die Sprengsätze nicht aus dem Arsenal der deutschen Bundeswehr stammen.

Klar ist jedenfalls: Die Spieler und Betreuer hatten unheimliches Glück: "Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben", zitiert die Bild am Sonntag einen Ermittler. (wem)