Aufruhr in der heimischen Restaurant-Szene: Der Wiener Nobel-Gastronom Luigi Barbaro verlangt 100 Euro "Strafe" pro Person, wenn Gäste einen Tisch reservieren – aber dann nicht erscheinen. "Das ist doch nichts Schlimmes", sagt er zu "Heute". Gerade in Zeiten der Teuerung müsste man sich eben absichern.
Seitdem "Heute" diese Woche über den Fall berichtet hat, kochen die Emotionen hoch: Hunderte Leser kommentierten online – von Zustimmung ("die gehören eh bestraft") über Alternativen ("dann soll er doch eine Reservierungsgebühr verlangen") bis zu Kritik ("das fällt unter Geschäftsrisiko") war da alles zu lesen.
"Das tut uns Gastronomen einfach immer sehr weh", pflichtet Thomas Peschta, Gastro-Sprecher der Wiener Wirtschaftskammer, seinem Berufskollegen bei.
Peschta schätzt: "Gefühlsmäßig taucht jede zwanzigste Reservierung nicht auf." Eine Strafgebühr solle nur die letzte Konsequenz sein, meint er im Gespräch mit "Heute". Aber: "Wenn man solche Beispiele hört, versteht man, dass die Wirte sagen, so geht es nicht. Es ist auch ein Thema der gegenseitigen Wertschätzung."
Für Peschta ist das Problem real – und wachsend. Im eigenen "Gasthaus Peschta" erlebt er es immer häufiger: Gruppen kündigen 30 Gäste an, erscheinen aber nur mit 20 Personen. Oder noch schlimmer: "Sie reservieren in mehreren Lokalen und entscheiden sich dann spontan – ohne Absage beim Rest."
Besonders zum Jahresende sei das bitter: "Wir müssen in diesen Wochen die Liquidität aufbauen für Jänner und Februar, dann ist weniger los, aber wir müssen dennoch Löhne, Abgaben etc. zahlen", sagt er zu "Heute"
Auch die Grippewelle spiele mit: "Aber da sagen die meisten telefonisch ab – das ist zum Glück kein Komplettausfall."