Können 100 Männer einen Gorilla im Faustkampf besiegen? Diese Frage stellt sich das Internet momentan. Schon 2020 wurde die Frage auf der Plattform Reddit gepostet. Doch seit Ende April geht die Diskussion viral.
Ein Post auf X entfacht die Debatte neu. Der User meinte darin, wenn sie fokussiert wären, würden die 100 Männer gewinnen. Der Post wurde mittlerweile über 290 Millionen Mal angesehen. Kurz nach dem Post hat der YouTuber Mr. Beast scherzhaft vorgeschlagen, ein Video zu machen, in dem er die These testen will. Er suche nach Freiwilligen. Dies erreichte sogar Elon Musk, der antwortete: "Klar, was ist das Schlimmste, das passieren könnte?"
Die Diskussion ließ viele Memes entstehen. Viele machen sich lustig über die Vorstellung. Einige schreiben aus der Sicht eines Überlebenden, der Frieden mit dem Gorilla schließen möchte. Natürlich mischt auch Chuck Norris mit, der die Situation umdreht und laut einer Simulation 100 Gorillas mit Leichtigkeit besiegen könnte – allein.
Medien wie Rolling Stone oder Yahoo haben die Frage aufgenommen und Gorilla-Spezialisten konsultiert. Für den Kontext: Ein männlicher Silberrücken-Gorilla ist stehend ungefähr 1,75 Meter groß, wiegt 160 Kilogramm und kann eine Tonne stemmen, wie die "Frankfurter Allgemeine" schreibt. Die Spannweite seiner Arme umfasst zudem um die drei Meter.
Ron Magill, Naturfotograf beim Zoo Miami, sieht es ähnlich wie der Urheber des viralen Posts. Gegenüber "Rolling Stone" schätzt er ein: "Hundert Männer in ihren Zwanzigern und in hervorragender körperlicher Verfassung könnten den Gorilla besiegen, wenn sie engagiert und geschlossen vorgehen." Allerdings warnt er vor "Kollateralschäden". Die Männer müssten den Tod durch Genickbruch, schwere arterielle Bisswunden, massive Gehirnerschütterungen, tödliche Hirnblutungen und das Ersticken durch andere Männer, die auf sie stürzen, in Kauf nehmen.
Cat Hobaiter, eine Primatologin, gibt mehr Aufschluss darüber, wie die Muskeln der Menschenaffen funktionieren. Es gäbe zwei Arten von Muskelfasern – schnell und langsam zuckende. "Schnelle Zuckungen sorgen für explosive Kraft", sagt sie gegenüber "Rolling Stone". "Gorillamuskeln bestehen zu 85 Prozent aus schnell zuckenden Fasern", erklärt sie weiter. Bei Menschen sind es ungefähr 50 Prozent. Daher sieht sie bei den Menschen keine Chance. "Sie würden auf ihn einprügeln wie atemlose Kinder, ein einziger seiner Schläge würde sie zu Boden bringen."
Tara Stoinski erforscht seit 30 Jahren Gorillas. Sie verweist bei "Yahoo" darauf, dass Gorillas eigentlich gar keine aggressiven Wesen seien. "Wenn sie besorgt sind oder ihre Familie verteidigen müssen, können sie aggressiv sein. Aber in den meisten Fällen sind sie sehr sanftmütige Tiere."