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100-Millionen-Klausel, aber Barca verschenkt ihn

Heute Redaktion
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Ein unbekannter Niederländer spielte für Barcelonas B-Team. Jetzt verschenken die Katalanen den Kicker, obwohl er eine 100-Millionen-Klausel in seinem Vertrag verankert hatte.

Auf Instagram verkündet Mike van Beijnen im Juni 2019 seinen Wechsel von der zweiten Mannschaft des NAC Breda zu Barcelona: "Was für eine Ehre, bei diesem Klub zu unterschreiben", so der 20-Jährige damals.

Van Beijnen gehört fortan zum B-Kader eines der größten Fußballvereine der Welt. Schnell merken die Katalanen aber, dass dieser Wechsel nicht nur auf den ersten Blick seltsam erscheint.

Verbindung zu De Jong

Zuerst ist da im Sommer dieser nicht wirklich erklärbare Transfer. Aber der Zusammenhang mit einem weit wichtigeren Wechsel eines anderen Niederländers wird schnell ersichtlich. Frenkie de Jong, der zuvor eine famose Saison als Mittelfeldstratege bei Ajax Amsterdam spielte, kommt ebenfalls im Sommer zu Barcelona. Für 75 Millionen Euro. Van Beijnen wechselt ablösefrei von Breda, wo er immerhin einige Einsätze als Rechtsverteidiger vorzuweisen hat.

Die Verbindung ist aber noch viel deutlicher, De Jong und Van Beijnen haben denselben Berater: Ali Dursun. Er war es, der De Jong entdeckte, als der in Nachwuchs von Willem II im Einsatz war. Für denselben Klub spielte damals auch Van Beijnen – und dieser Van Beijnen ist Dursuns Stiefsohn.

Familienbeziehung

Es scheint, als ob Barcelona dem Vermittler des De-Jong-Transfers im Sommer einen Gefallen machte und ganz nebenbei einem Familienmitglied von Dursun einen Vertrag gab. Van Beijnens Kontrakt wurde auch noch mit einer verrückten 100-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel ausgestattet.

Ausstiegsklauseln in Verträgen sind in Spanien verpflichtend vorgeschrieben. Die Höhe ist jedoch absurd.

Während sich De Jong in der ersten Mannschaft sofort ins Rampenlicht spielt, bleibt Van Beijnen unauffällig bis unsichtbar. Für die B-Mannschaft von Barca ist er kein einziges Mal im Einsatz. So ist das Abenteuer Barcelona für ihn Mitte Jänner zu Ende. Der 20-Jährige wechselt von Spanien in die höchste türkische Liga zu Genclerbirligi. Barca verlangt keinen Cent Ablöse – trotz 100-Millionen-Klausel.

Wiederholt sich die Geschichte?

Der Stiefsohn des Beraters geht nun also in die Türkei. Doch was treibt den Niederländer gerade nach Ankara zu Genclerbirligi?

Ali Dursun hat vielleicht auch hier nicht ganz zufällig einen seiner Spieler ebenfalls erst im Jänner bei demselben Klub untergebracht: Der frühere Swansea-Torhüter Kristoffer Nordfeldt hütet nun das Genclerbirligi-Tor und stand bereits beim ersten Spiel zwischen den Pfosten. Und Rechtsverteidiger Van Beijnen? Der stand nicht im Aufgebot. Das erinnert doch ganz schön an Barcelona...