Wirtschaft

Neues Millionen-Minus – ORF muss schon wieder sparen

Trotz einer Milliarde Einnahmen schreibt der ORF tiefrote Zahlen. An weiteren Sparmaßnahmen im Herbst wird nun gearbeitet.

Newsdesk Heute
Blick auf das ORF-Zentrum in Wien.
Blick auf das ORF-Zentrum in Wien.
Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com

Zum ersten Mal seit 2016 rutscht der Medienriese 2023 in die tiefroten Zahlen. Zwar liege das erwartete Minus von zwölf Millionen Euro ein gutes Stück unter den vor dem Sommer prognostizierten Zahlen, doch die Freude darüber dürfte sich beim ORF in Grenzen halten.

An weiteren Sparmaßnahmen im Herbst werde gearbeitet, berichtet der "Standard". Ein ausgeglichenes Ergebnis lasse sich aber kaum erreichen, und wenn, dann nur mit massiven Einschnitten im Programm.

Weil der Verfassungsgerichtshof den bisher gebührenfreien Empfang von ORF-Programmen übers Internet für widrig erklärt hat, wurde es notwendig, die ORF-Finanzierung neu zu regeln. Daher wird die GIS-Gebühr in ihrer bisherigen Form ab 1. Jänner abgeschafft, stattdessen kommt eine Haushaltgabe. Das bedeutet jeder Haushalt in Österreich muss zahlen.

Für den ORF bedeutet diese neue Gebühr ab 2024 einen Umsatz von 710 Millionen Euro pro Jahr. 2023 waren 676 Millionen aus der GIS prognostiziert.

"Nur" 182.000 Abmeldungen

Wie der "Standard" berichtet, haben sich in diesem Jahr weniger Menschen von der GIS abgemeldet als befürchtet. Der ORF erwartete 221.000 Abmeldungen, nun sieht es nach den jüngsten, den Stiftungsräten vorgelegten Prognosen nach "nur" 182.000 Abmeldungen bis Jahresende aus.

Das dürfte sich mit der Anzahl derer, die sich in diesem Jahr nicht wie prognostiziert bei der GIS angemeldet haben, ausgleichen. Am Küniglberg rechnete man mit rund 181.000 Anmeldungen, nun werden es wohl nur rund 141.000.