Politik

122 Menschen erhalten jetzt 43.200 Euro fürs Nichtstun

Das Pilotprojekt zum bedingungslosen Grundeinkommen ist gestartet. Forscher wollen wissen, wie sich durch den Finanzpolster unser Alltag verändert.

Roman Palman
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Das Grundeinkommen summiert sich für die Teilnehmer auf mehr als 43.000 Euro.
Das Grundeinkommen summiert sich für die Teilnehmer auf mehr als 43.000 Euro.
Frédéric Cirou / PhotoAlto / picturedesk.com

1.200 Euro netto, jeden Monat einfach so aufs Konto, drei Jahre lang – mehr als zwei Millionen Menschen hatten sich für diesen Geldregen angemeldet, am Ende wurden 122 unter ihnen ausgewählt. Sie sind nun die Teil eines Pilotprojekts, das die Wirkung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland untersuchen will und am heutigen Dienstag, 1. Juni 2021, gestartet ist.

Das Geld stammt aus privaten Händen und wurde über einen gemeinnützigen Verein in Berlin gesammelt. Insgesamt werden rund 5,2 Millionen Euro ausgeschüttet, pro Nase gibt's in Summe steuerfreie 43.200 Euro.

Ganz im Sinne der Idee haben die Teilnehmer auch keine Verpflichtungen gegenüber den Investoren und müssen auch nichts weiter tun, um monatlich den festgesetzten Betrag überwiesen zu bekommen – mit einer Ausnahme: innerhalb der drei Jahre müssen sie sieben Fragebögen ausfüllen.

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    Ab 1. Juni 2021 erhalten 122 Teilnehmer 1.200 Euro im Monat netto – einfach so.
    Ab 1. Juni 2021 erhalten 122 Teilnehmer 1.200 Euro im Monat netto – einfach so.
    Mein Grundeinkommen e.V. / OTS
    Materielle Sicherheit

    Weitere 1.380 Menschen sollen ebenfalls halbjährlich Fragebögen ausfüllen, bekommen dafür aber nur eine Aufwandsentschädigung. Sie dienen als Vergleichsgruppe zu denjenigen mit dem bedingungslosen Grundeinkommen.

    Die Initiatoren gehen laut "Deutsche Welle" davon aus, dass Menschen, die sich keine Sorgen mehr um Geld machen müssen, kreativer, freier und insgesamt glücklicher sind.  

    "Wir testen, was die Menschen machen, wenn sie drei Jahre lang eine materielle Sicherheit haben", erklärt Studienleiter Jürgen Schupp vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung die Problemstellung. "Geben sie das Geld aus oder bilden sie finanzielle Rücklagen? Hören sie auf zu arbeiten oder arbeiten weniger? Werden sie sozialer und spenden mehr?"