Ein Schicksal reiht sich hier an das nächste. Schon lange häufen sich die Beschwerden gegen 123-Transporter, die Liste an Einnahmequellen für das Unternehmen war lang und 'kreativ'. Kunden warten vergeblich auf ihre Kaution. Immer wieder werden Strafen verrechnet, etwa fürs Rauchen im Auto oder wegen angeblicher Schnellfahrerei. Laut Konsumentenschutz heißt es, dass diese Strafen oft auch dann fällig werden, wenn die Übertretungen nachweislich gar nicht passiert sind. Seit heute, Montag, wissen wir, 123-Transporter hat Insolvenz angemeldet.
In Salzburg gibt es derzeit rund zehn Beschwerden pro Tag, erzählt Bettina Pichler von der Arbeiterkammer auf orf.at. Die Rückforderungen der Betroffenen werden österreichweit auf fast fünf Millionen Euro geschätzt. In jedem einzelnen Fall geht es um vierstellige Summen.
Durch die Insolvenz von 123-Transporter ist es jetzt besonders schwierig, das Geld zurückzubekommen. "Sobald die Insolvenz hier eröffnet worden ist, ist es schwierig. Rechtlich und zivilrechtlich kann dann nicht mehr viel gemacht werden." Die Forderungen müssen jetzt an den Masseverwalter gestellt werden.
Für die Gläubiger schaut es nicht gut aus. "So wie es im Moment ausschaut, dürfte es eine Quote von 20 Prozent geben. Das heißt, wenn ich 1.000 Euro Provision bezahlt habe, muss ich damit rechnen, dass ich mit viel Glück vielleicht 200 Euro retour bekomme", sagt Pichler. Davon wird dann noch etwas für die Forderungsanmeldung abgezogen. Und selbst wenn man etwas zurückbekommt, wird das Geld voraussichtlich in Raten ausbezahlt.
Die Arbeiterkammer selbst kann im Insolvenzverfahren nicht viel tun, so Konsumentenschützerin Pichler. Sie bietet aber allen Betroffenen Hilfe bei der Anmeldung der Forderungen an.
