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125.000 Euro wegen explosiver Krapfen in Chile

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Eine chilenische Tageszeitung muss 13 Lesern wegen eines explosiven Krapfen-Rezeptes eine Entschädigung in Höhe von insgesamt rund 125.000 Euro zahlen. Falsche Gewichtsanteile der Zutaten und fehlerhafte Angaben zur Zubereitung hatten dazu geführt, dass die Leser der Zeitung beim Ausprobieren des Krapfen-Rezepts Verbrennungen erlitten hatten.

Der Oberste Gerichtshof in Chile bestätigte in der Berufung ein Urteil von 2008 gegen die Zeitung La Tercera. Demzufolge führte ein fatales Verhältnis zwischen den Zutaten für die "Churros", der angegebenen Frittiertemperatur sowie der Größe der Krapfen zu den Kochunfällen. Wer sich an das Rezept hielt, habe eine Explosion nicht vermeiden können, hieß es in der Urteilsbegründung vom Montag.

Entschädigungszahlungen bis zu 20.000 Euro

Die Explosionen fügten den Hobbybäckern unter anderem Verbrennungen im Gesicht, an den Händen und an der Brust zu. 13 der 15 Kläger erhalten nun jeweils eine Entschädigung zwischen umgerechnet 1.500 und 20.000 Euro. Das Rezept erschien 2004 in einer Sonderbeilage, die sich speziell an Leserinnen richtete.

Backanleitung nichts für Amateure

Nach Bekanntwerden der Unfälle kommentierten professionelle Köche, die Backanleitung sei an sich richtig gewesen, doch habe sie sich an Profis gerichtet und nicht an Hobbybäcker. Vor allem seien entsprechende Küchengeräte notwendig gewesen, um Unfälle zu vermeiden. Die Verletzten hatten offenbar einfache Pfannen benutzt.

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