Aufruhr in Salzburg. Die Disziplinaranwältin der Ärztekammer prüft laut "Heute"-Infos aktuell, ob es in diesem aufsehenerregenden Fall überhaupt zu einem Disziplinarverfahren kommen soll.
Die Vorgeschichte: Im November des vergangenen Jahres krachen ein Autolenker und ein Radfahrer zusammen. Beim Autofahrer werden 1,26 Promille Alkohol gemessen. Sofort wird dem Mann der Führerschein abgenommen.
Doch auch das stoppt seine weiteren Tätigkeiten an diesem Tag nicht: Der Mann ist Mediziner, er betritt nach dem Unfall seinen Arbeitsplatz in einem Privatspital in Salzburg und operiert in Summe drei Menschen.
Einer davon, ein 62-jähriger Mann, wird am Knie operiert – vom Zustand des Arztes weiß er noch nichts.
Monate später, Anfang 2024, fährt der Mann auf Reha, wo ihn ein unerwarteter Anruf der Polizei ereilt. "Man hat mir gesagt, dass gegen den Arzt wegen des Verdachts der Gefährdung der körperlichen Sicherheit ermittelt wird", sagt er den Salzburger Nachrichten. Erst jetzt erfährt der Mann die ganze Geschichte.
Mittlerweile hat die Salzburger Staatsanwaltschaft das Strafverfahren wegen des Verdachts der Gefährdung der körperlichen Sicherheit eingestellt.
Ricarda Eder, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg zu "Heute": "Das Ermittlungsverfahren wurde eingestellt, weil eine konkrete Gefährdung nicht nachweisbar war. Es ist zu keinen Komplikationen gekommen, es gab keine Fehler bei der Operation." Und dann: "Ein Operieren im alkoholisierten Zustand stellt an sich noch keine konkrete Gefahr im Sinne des Gesetzes dar."
Jetzt sind standesrechtliche Gremien an der Reihe. Am Montag langte der Akt der Staatsanwaltschaft bei der Disziplinaranwältin der Ärztekammer ein. Sie wird nun entscheiden, ob die Disziplinarkommission sich damit befassen soll. Es wird wohl noch ein weiteres Kapitel in diesem Fall geben...