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14 Tage nach Übernahme steht Twitter vor dem Aus

Krise droht: Der neue Twitter-Chef Elon Musk soll am Donnerstagnachmittag alle Mitarbeitenden für eine Ansprache zusammengetrommelt haben.

Twitter soll sich offenbar in finanziellen Schwierigkeiten befinden.
Twitter soll sich offenbar in finanziellen Schwierigkeiten befinden.
REUTERS

Bei Twitter rumort es seit der Übernahme durch Musk gewaltig. So kündigte der Tesla-Chef zuerst an, die Zahl der Mitarbeitenden von 7.500 auf 2.000 zu senken. Später ruderte er zurück und kündigte an, nur jede zweite Stelle zu streichen, ausserdem sollen alle Mitarbeitenden aus dem Homeoffice zurückkehren.

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    Elon Musk hat am Donnerstagnachmittag, 27. Oktober, den Kauf von Twitter bestätigt.
    Elon Musk hat am Donnerstagnachmittag, 27. Oktober, den Kauf von Twitter bestätigt.
    REUTERS

    Zumindest in der Chefetage gehen aber offenbar viele wichtigen Mitarbeiter freiwillig. So sollen der Gesamtverantwortliche für Informationssicherheit, der Datenschutzbeauftragte und der Chief Compliance Officer alle am Mittwoch ihren Rücktritt bekanntgegeben haben, wie die Journalistin Zoe Schiffer mit Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter von Twitters Rechtsabteilung schreibt. Am Donnerstag soll laut mehreren internen Quellen auch Yoel Roth, der bei Twitter Chef für Sicherheit und Integrität war, das Unternehmen verlassen haben.

    Doch es könnte noch schlimmer kommen. So soll Elon Musk am Donnerstagnachmittag alle Twitter-Mitarbeitenden zu einem Pflichtmeeting zusammengetrommelt haben. Laut Schiffer sei das Personal eine Stunde vorher informiert worden, zum Meeting sei der neue Chef dann mit 15 Minuten Verspätung eingetrudelt. Wer körperlich in der Lage sei, zu einem der Twitter-Büros zu gehen, aber dies nicht tue, dessen Rücktritt werde man akzeptieren, so Musk – diesen Mitarbeitenden soll also gekündigt werden.

    Offenbar steht die Existenz des Unternehmens selbst auf dem Spiel. So habe Musk laut mehreren internen Quellen gegenüber seinen Mitarbeitenden gesagt, dass Twitter im nächsten Jahr womöglich Milliarden an Verlusten einfahren werde. Er sei sich derzeit nicht sicher, wie viel Run Rate die Firma noch habe – im Klartext heißt das, dass derzeit die finanzielle Zukunft von Twitter so unsicher ist, dass Prognosen unmöglich sind. "Ein Konkurs ist nicht auszuschließen", soll der Multimilliardär zu seinen Angestellten gesagt haben. Nur 14 Tage nach der Übernahme der Plattform scheint die Zukunft von Twitter also ungewisser denn je.

    US-Verbraucherschutzbehörde warnt Twitter nach Häkchen-Chaos
    Twitter hat sich nach der Übernahme durch Elon Musk und dem Chaos um Fake-Accounts mit Verifikations-Häkchen eine scharfe Warnung der US-Verbraucherschutzbehörde FTC eingehandelt. "Wir beobachten die jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge", teilte ein FTC-Sprecher am Donnerstag mit. Kein Unternehmen oder dessen Chef stünden über dem Gesetz.
    Twitter hatte am Mittwoch die von Musk angekündigte Neuordnung bei der Vergabe der Verifikations-Häkchen umgesetzt. Bisher wurden sie von Twitter nach einer Prüfung Prominenten, Politikern und Unternehmen zugestanden. Nach dem neuen System bekommt das Häkchen jeder, der 8 Dollar pro Monat in einem Abo bezahlt. Eine Identitätsprüfung gibt es nicht.
    Das Häkchen sieht dabei in beiden Fällen gleich aus. Ob man es mit einem früheren tatsächlich verifizierten Account oder mit einem neuen gekauften Häkchen zu tun hat, erfährt man nur aus dem Text nach Anklicken des Symbols.
    Einige Nutzer machten von der neuen Funktion Gebrauch, um täuschend echt aussehende Fake-Accounts anzulegen: Etwa von Basketball-Star LeBron James, der Spielefirma Nintendo und Ex-US-Präsident Donald Trump. Der Pharmakonzern Eli Lilly entschuldigte sich bei Twitter-Nutzern, die ein Fake-Account glauben ließ, Insulin werde künftig kostenlos vertrieben.
    Twitter hatte sich nach früheren Verstößen bei der FTC unter anderem verpflichtet, neue Funktionen vor der Einführung einer Prüfung im Bezug auf Datenschutz und Sicherheit zu unterziehen. Musk versicherte laut Medienberichten in einer E-Mail an die Mitarbeiter nach der FTC-Warnung, Twitter werde alles tun, um die Vereinbarung mit der Behörde einzuhalten.

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