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1.426 Tote auf Baustellen für WM 2022 in Katar

Unfassbar. 1.426 nepalesische Arbeiter sollen bei den Bauarbeiten für die Fußball-WM 2022 in Katar schon ums Leben gekommen sein.

Heute Redaktion
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Eine der Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar.
Eine der Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar.
Bild: imago sportfotodienst

Eine erschütternde Dokumentation zeigt, wie in Katar mit Menschenleben umgegangen wird. Reporter des deutschen Senders WDR recherchierten rund um die Fußball-WM 2022 in Katar.

Im Zentrum der Recherchen standen nicht etwa die Kritikpunkte des Austragungszeitpunktes im Dezember oder die Geldflüsse bei der Vergabe. Es geht um Menschenleben.

1.426 davon hätten rund um die Bauarbeiten schon ein viel zu frühes Ende gefunden – nepalesische Arbeiter, die bei den Bauarbeiten für die WM-Stadien verstarben. Allein in diesem Jahr seien schon 111 Gastarbeiter ums Leben gekommen.

Rund zwei Millionen Gastarbeiter sind im Einsatz. Die Bedingungen sind erschreckend. Mit versteckter Kamera zeigten die Journalisten auf. Ein Nepalese sagte dem Team: "Insgesamt sind wir 125 Arbeiter, die hier festsitzen. Wir sind gefangen. Jeden Tag ernähren wir uns von Wasser und Brot. Ohne Geld können wir uns nichts anderes leisten."

Lohn bleibe aus, die Unterkünfte seien miserabel, die Pässe der Arbeiter würden zurückgehalten. "Monat für Monat verschlechtert sich unsere Situation. Ich kann einfach nicht mehr. Ich will nur noch nach Hause. Aber wir können nicht mal unsere Familien in Nepal anrufen."

Nachsatz: "Manchmal stelle ich mir die Frage, ob es nicht besser wäre, tot zu sein."

Viele seiner Mitarbeiter hat dieses Schicksal bereits ereilt. Die häufigsten Ursachen: plötzlicher Herztod, Erschöpfung, mangelnde Sicherheit auf den Baustellen. "Einmal wurden sieben von uns im Büro der Firma einfach so verprügelt. Und wenn wir krank waren, durften wir nicht im Bett bleiben, sondern mussten als Strafe raus in die Hitze."

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