Der nächste bittere Schlag für den steirischen Arbeitsmarkt: Wollsdorf Leder im Bezirk Weiz hat 150 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet. 130 davon arbeiten direkt in der Lederproduktion, 20 im Büro.
Von insgesamt 371 Beschäftigten müssen sich damit rund 40 Prozent einen neuen Job suchen. Besonders betroffen sind Tagespendler aus Slowenien und Ungarn, die bislang täglich zur Arbeit nach Wollsdorf bei Gleisdorf gekommen sind.
Laut Karl-Heinz Snobe, Landesgeschäftsführer des AMS Steiermark, wird ein Teil der Produktion ins Ausland verlagert – konkret nach Südamerika.
"Wollsdorf Leder beliefert unter anderem die Autoindustrie – etwa mit Autositzen und Verkleidungen – und steht unter starkem internationalem Kostendruck. Der Wettbewerb hat dazu geführt, dass das Unternehmen entschieden hat, eher im Ausland zu produzieren als im Inland", erklärt Snobe laut ORF.
Die Lage am Arbeitsmarkt in der Steiermark spitzt sich zu: Die Arbeitslosigkeit ist zuletzt landesweit stark gestiegen – nur in Oberösterreich war der Anstieg noch größer. Aktuell sind rund 44.500 Personen in der Steiermark ohne Job.
Im Bezirk Weiz lag die Quote zuletzt mit 3,2 Prozent zwar unter dem Landesschnitt – aber auch dort droht eine Trendwende.
"Es schaut auch so aus, dass 2026 die Arbeitslosigkeit nicht sinken wird. Viele Menschen werden sich beruflich neu orientieren müssen. Und die Sucharbeitslosigkeit wird länger andauern", warnt Snobe.