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2:1! Villarreal stoppt Salzburger EL-Erfolgslauf

Heute Redaktion
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Salzburg hat im Sechzehntelfinale der Europa League die Aufstiegschance trotz der ersten Niederlage im laufenden Bewerb gewahrt. Österreichs Meister musste sich beim spanischen Erstligisten Villarreal am Donnerstagabend zwar mit 1:2 (0:1) geschlagen geben, durfte sich aber über ein Auswärtstor freuen. Vor dem Rückspiel in Salzburg am kommenden Donnerstag (19.00 Uhr) scheint die Ausgangslage offen.

Der Spanier Jonatan Soriano war in seiner Heimat per Foulelfmeter in der 48. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1 erfolgreich. Für den Kapitän der "Bullen" war es der sechste Treffer in der bisherigen Europa-League-Saison. Villarreal war im Estadio El Madrigal durch Ikechukwu Uche (32.) in Führung gegangen. Denis Tscheryschew (54.) erzielte den Siegestreffer für den Sechsten der spanischen Primera Division.

Salzburg belohnte sich zumindest ein wenig für eine ambitionierte Vorstellung. Im Duell der Tormaschinen - Salzburgs 21 Tore in der Gruppenphase standen 15 von Villarreal gegenüber - erwischte der Außenseiter den besseren Start. Salzburg lancierte frühe Attacken, wobei Trainer Adi Hütter auf eine offensive Variante gesetzt hatte. Neben Soriano stürmte Winter-Zugang Marco Djuricin erstmals von Beginn an. Am rechten Flügel ersetzte Marcel Sabitzer den angeschlagenen Takumi Minamino, links agierte Massimo Bruno.

Konterstarke Spanier

Villarreal stand tief in der eigenen Spielhälfte, bei Kontern agierten die technisch starken Spanier aber geradelinig und blitzschnell nach vorne. Als unangenehmer Gegenspieler erwies sich vor allem der quirlige argentinische Stürmer Luciano Vietto. Nach einer halben Stunde hätte Salzburg dennoch bereits das Auswärtstor erzielen können.
Zunächst war Villarreals Schlussmann Sergio Asenjo bei einem Djuricin-Schuss mit dem Fuß zur Stelle (26.), dann zeigte der 25-Jährige bei einem Ramalho-Kopfball nach einer Ecke eine Glanztat (29.). Den Nachschuss bugsierte Djuricin über das Tor. Vergebene Möglichkeiten, die sich rächen sollten.

Schlechtes Stellungsspiel beim Gegentreffer

Nach einem weiten Einwurf war Salzburgs Abwehr unsortiert. Vietto verlud Ramalho und prüfte Gulacsi erneut, den Abpraller verwertete der Nigerianer Uche erfolgreich. Villarreal vertraute danach auf das bewährte Rezept. Bei einem Soriano-Vorstoß kurz vor der Pause warfen sich die Spanier im Verbund in dessen Weg und offenbarten, warum Villarreal zu Hause bis vor dem Anpfiff 743 Minuten ohne Pflichtspiel-Gegentreffer war.

Elfer brachte Ausgleich

Soriano war es dennoch vorbehalten, diese Serie zu beenden. Victor Ruiz attackierte Djuricin im Strafraum ungestüm, den daraus resultierenden Elfer verwandelte Salzburgs Kapitän sicher (48.). Der Gegentreffer rüttelte Villarreal aber wieder wach.

Nicht einmal sechs Minuten dauerte es, bis das "Gelbe U-Boot" wieder vorlegte. Nach einem Doppelpass zwischen Tscheryschew und Vietto versenkte die russische Leihgabe von Real Madrid den Ball im langen Eck (54.). Zwei Minuten später fand Villarreal aus einem perfekt vorgetragenen Konter noch eine Riesenchance auf den dritten Treffer vor, Uche und Tscheryschew scheiterten jedoch an Gulasci bzw. dem Außennetz.

Salzburg verpasste Ausgleich

Am hohen Tempo der Partie änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts. Salzburg suchte noch den zweiten Treffer, Sorianos Abschluss nach Idealpass von Djuricin war aber zu lässig (62.). Villarreal boten sich dadurch aber immer wieder Räume - wohl ein Vorgeschmack auf das Rückspiel. Dort fehlt den Mozartstädtern Mittelfeldabräumer Stefan Ilsanker nach seiner dritten Gelben Karte im laufenden Bewerb.

Die Technischen Daten und Stimmen zum Spiel finden Sie auf Seite 2.
Jonatan Soriano (Torschütze Salzburg): "Wir wissen, dass das Tor wichtig ist. Wir wollten nicht verlieren, aber wir haben noch 90 Minuten. Wir brauchen noch ein Tor. Heute haben wir gut gespielt, aber es war nicht zu hundert Prozent sehr gut. Wir brauchen noch ein wenig mehr, weil Villarreal gut ist. Wir brauchen unsere ganze Power."

Peter Gulasci (Torhüter Salzburg): "Wir hatten gute Phasen in beiden Spielhälften. Wir hatten schon Möglichkeiten, das 1:0 zu machen, haben dann ein unnötiges Tor bekommen. Da haben wir nach dem Einwurf nicht gut verteidigt. Ich denke, wir hätten auch unentschieden spielen können. Aber das 1:2 als Ausgangsposition für das Rückspiel ist okay."

Adi Hütter (Trainer Salzburg): "Das Ergebnis ist sicherlich gut. Trotz allem hat man gesehen, dass Villarreal eine sehr gute Mannschaft ist. Mit dem Ergebnis können wir sehr gut leben, die Ausgangslage für das Rückspiel ist offen. Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, hatten auch mehr Torchancen als Villarreal. Die logische Folge war das 1:1. Danach hat man gesehen, welche außergewöhnlichen Spieler Villarreal hat, aber wir haben immer versucht nach vorne zu spielen. Es wird sicher noch ein spannendes Rückspiel."

Europa-League, Sechzehntelfinale, Hinspiel:

Villarreal CF - Red Bull Salzburg 2:1 (1:0).

Estadio El Madrigal, 15.000 Zuschauer, SR Madden (SCO).

Torfolge: 1:0 (32.) Uche, 1:1 (48.) Soriano (Elfmeter), 2:1 (54.) Tscheryschew

Villarreal: Asenjo - Gaspar, Musacchio, Ruiz, Jaume Costa - Jonathan dos Santos (67. Campbell), Trigueros, Pina, Tscheryschew - Uche (70. Giovani dos Santos), Vietto

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Sabitzer, Ilsanker, Leitgeb (63. Keita), Bruno (64. Pires) - Djuricin (76. Berisha), Soriano

Gelbe Karten: Pina, Campbell, Jaume Costa bzw. Ilsanker (im Rückspiel gesperrt), Schwegler, Ramalho

Rückspiel am 26. Februar (19.00 Uhr) in Salzburg/Wals-Siezenheim. 

Den Live-Ticker zum Nachlesen finden Sie auf Seite 3.