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2:3 gegen Chile - Österreich steigt ab

Heute Redaktion
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Österreich unterlag im Davis Cup mit 2:3 in Chile. Jürgen Melzer erzwang zwar noch ein Entscheidungsspiel. Doch Stefan Koubek musste sich in diesem nach über fünfstündigem Kampf geschlagen geben. Österreich ist damit erstmals seit sechs Jahren wieder zweitklassig.

Durch den Sieg im Doppel von Knowle/Melzer wurde die Entscheidung im Weltgruppen-Playoff gegen Chile auf den Sonntag vertagt. Und dieser wurde für die Akteure zu einem doppelten Marathon, der erst am Montag um zwei Uhr früh (Ortszeit) endgültig entschieden war.

Melzer glich aus

Match vier - Melzer gegen Capedeville - wurde in der Rodeoarena von Rancagua zu einem heißen Ritt. Der Niederösterreicher sicherte sich den ersten Satz im Tiebreak. Durchgang zwei holte sich der Chilene aber mit 6:4. Trotz des wachsenden Drucks blieb Melzer vorerst cool - Satz drei ging mit 6:2 klar an den Lebensgefährten von Schwimm-Ass Mirna Jukic.

Doch anstatt das Match nach Hause zu bringen, ließ der Deutsch-Wagramer seinen Kontrahenten nocheinmal aufkommen - Capdeville holte sich den vierten Satz mit 7:5. Schlussendlich hatte Melzer das bessere Ende bei sich. Der entscheidende fünfte Durchgang ging mit 6:4 an Österreichs Nummer eins. Damit stand es 2:2 in Siegen. Die folgende Partie von Stefan Koubek gegen Nicolas Massu sollte also über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden.

Koubek nach mehr als fünf Stunden geschlagen

Die letzte Partie wurde zu einem wahren Thriller, die erst weit nach Mitternacht nach 5 Stunden und 14 Minuten zu Ende ging. In einem wahren Davis-Cup-Fight gingen die ersten drei Sätze mit jeweils 6:4 an Massu, Koubek und wieder Massu. Im vierten Durchgang erzwang Koubek ein Tiebreak, doch der Lokalmatador entschied diesen für sich. Chile bezwang Österreich am Ende doch knapper als erwartet mit 3:2. Damit steigt das ÖTV-Team nach sechs Jahren Weltgruppe (16 besten Nationen) wieder in die Europa-Afrika-Zone ab.

Schallers Personalentscheidungen sorgen für Diskussion

Die Kritik an ÖTV-Kapitän Gilbert Schallers Personalentscheidung wird dadurch nicht leiser. Anstatt den in dieser Saison groß aufspielenden Daniel Köllerer, der noch dazu ein guter Sandplatzspieler ist, nach Chile mitzunehmen, setzte der Steirer auf Koubek. Der nicht gerade erfolgsverwöhnte Kärntner Hardcourtspezialist verlor seine beiden Einzelbegegnungen. Schaller begründete seine Entscheidung mit Köllerers nicht teamfähigem Verhalten.