Sport

20 Missbrauchs-Opfer von OÖ-Trainer befürchtet

Ein oberösterreichischer Langlauf-Trainer soll mehr Sportlerinnen missbraucht haben, als bisher angenommen. Bis zu 20 Opfer werden befürchtet.

Heute Redaktion
Teilen

Ein Opfer brach in einem anonymen Zeitungs-Interview sein Schweigen und trat damit eine Lawine an Reaktionen los. Ein Missbrauchs-Skandal erschüttert den Langlaufsport.

Die "Oberösterreichischen Nachrichten" halfen mit ihrer Story über die betroffene Ex-Sportlerin, den Fall an die Öffentlichkeit zu bringen. Auch "Heute.at" berichtete. Am Donnerstag gab Nicola Werdenigg, Mitbegründerin von "#WeTogether - Institut zur Prävention von Machtmissbrauch im Sport", eine Pressekonferenz zum betreffenden Fall.

In Linz nannte die ehemalige Ski-Rennläuferin erschreckende Details. Laut Insider würden 10 bis 20 weibliche Opfer des oberösterreichischen Trainers vermutet. Das Bundesland habe eine Hotline eingerichtet, will aus Gründen des Opferschutzes aber keine Details zu den Personen nennen, die sich gemeldet haben.

SPÖ-Sportsprecher Michael Lindner nützte den Fall, um Sport-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) zu kritisieren. Lindner stört, dass es nur "zarte Konsequenzen" gegeben habe und diese auch "erst unter medialem Druck". Er fordert die Einsetzung einer Expertenkommission zur Aufklärung des Falls, will in der Landtagssitzung am 11. April einen entsprechenden Antrag einbringen.

Werdenigg hofft auf eine gemeinsame Entscheidung, "wenn man politisch überparteilich Betroffene in den Vordergrund stellt und nicht irgendwelche Strukturen schützt".

Der Trainer wurde mittlerweile beurlaubt und dürfe seine Arbeitsstelle im Heeressportleistungszentrum im Olympiazentrum Linz nicht betreten, lässt das Land wissen. Laut Arbeitgeber (Bundesheer) wurde er nach Wien versetzt. (Heute Sport)